Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
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über die das Eis hinweggegangen ist, von denen es mehr oder weniger große Teile und Blöcke in sich aufnahm, mittransportierte und dabei allmählich an einander zerrieb und am Grund des Eis­stromes absetzte. Der Mergel enthält auf Grund dieser Entstehung Teile aller Größen. In einer Grundmasse aus feinstem Zerreibsel liegen Bestandteile von Sandkorngröße angefangen bis zu Geschieben mit einem Rauminhalt von Kubikmetern.;

Die Teilchen der Grundmasse, die aus Gesteinen aller Art hervorgegangen sein können, sind derartig fein, daß ihnen kolloidale Eigenschaften zukommen. Sie werden in ihrer Gesamtheit als Ton bzw. als tonig bezeichnet. Da der Gletscher auf seinem Weg auch Kalke aufgearbeitet hat, sind auch feinste Kalkteilchen in dieses Gemisch hineingekommen, so daß der Ton kalkig ist, d. h. einen Mergel darstellt. Wegen der Beimengung der sandigen, kiesigen und steinigen Teilchen wird die Grundmoräne als sandiger Mergel bezeichnet.

In frischen, tiefen Aufschlüssen zeigt er eine blaugraue Farbe, die allmählich in gelbgrau, braungrau, gelb und gelbbraun über­gehen kann.

Seine Zusammensetzung ist sehr großen Schwankungen unter­worfen; sehr feinkörnige, zähe und plastische Partien wechseln mit feinsandigen, grobsandigen und selbst kiesigen ab.

Es ist ohne weiteres verständlich, daß der Geschiebemergel in der Nachbarschaft der Tertiärtonschollen und-schuppen besonders zäh und tonig und gleichzeitig auch kalkarm ausgebildet ist.

Durch chemische und mechanische Verwitterung erfährt der Geschiebemergel eine Umwandlung, die derart verläuft, daß zu­nächst eine Entkalkung eintritt, die den sandigen Mergel(SM) zu einem sandigen Lehm macht(SL). Dann werden nach und nach die Tonteilchen ausgewaschen, das Material wird immer sandiger, es geht in lehmigen Sand(LS) und schließlich in einen nur noch schwach lehmigen Sand über.(LS), der das Endprodukt der Ver­witterung des Geschiebemergels darstellt.

Auf der Karte werden alle diese Gemenge mit dem fast immer im Untergrund anstehenden unverwitterten Mergel zusammen als Geschiebemergel dargestellt.

Ein Bodenprofil in einem Geschiebemergelgebiet müßte normaler­weise wie folgt aussehen:

Lehmiger Sand(LS)] lehmige Verwitterungsrinde über Sandigem Lehm(SL)} bis etwa 1 oder 1,5 m über Sandigem Mergel(SM):

Doch sind Abweichungen hiervon überall anzutreffen.