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Zwischen Neuhof, Feldberg und Carwitz liegt auf beiden Seiten des schmalen Luzin dann noch einmal eine völlig isolierte Sanderzunge.
Theoretisch erfüllt der Sander das ganze Gelände im Vorland der Endmoräne als ein zunächst stärker und dann schwächer geneigter Schüttungskegel, den die Schmelzwässer im Vorland ausgebreitet haben.
Die Form des Sanders im Waldgebiet westlich von Läven mit der großen Breite und nur geringen Tiefe, die dann rasch an Breite verliert und zu einer langen schmalen Rinne wird, spricht sehr deutlich von der Entstehung dieser Zone aus vielen kleinen Schmelzwasserbächen, die in breiter Front von der Endmoräne herabkamen und sich dann sehr schnell sammelten und nach S abflossen.
Genau so wie ein heute aus einem Gletscher austretender Schmelzwasserstrom von den mitgeführten Teilchen milchig und trübe ist, so müssen auch die diluvialen Wässer ausgesehen haben, die von der Endmoräne herabströmten. Wahrscheinlich ist das Wasser mit einer ziemlich bedeutenden Strömungsgeschwindigkeit aus dem Eis hervorgetreten und hat dadurch die Kraft zum Transport von recht großen Steinen gehabt. Sehr bald geht diese starke Strömung aber verloren, da die Möglichkeit zu einer recht weiten Ausdehnung gegeben erscheint. Die Transportkraft wird dadurch geringer, so daß das mitgeführte Material mehr und mehr zurückgelassen werden muß. Nur die Tonteilchen und feinsten Sandteilchen können auf weitere Entfernung mitgenommen werden und kommen erst in den Urstromtälern oder in Becken irgendwelcher Art zur Ablagerung. Im Sander selbst wird durch diesen Verlust an Strömungsgeschwindigkeit und Transportkraft die Sedimentation in der Art reguliert, daß nahe an der Endmoräne die Korngröße und Bestreuung größer sind als in von der Moräne weiter entfernten Gebieten. Im oberen Teil des Sanders ist der Sand immer kiesig bis stark kiesig, während er in größerer Entfernung von der Endmoräne immer nur schwach kiesig ist, oder gar keine Teilchen über 2 mm Durchmesser mehr enthält.
Die Schmelzwässer haben in ihrem Aufschüttungsgebiet natürlich keinen festgelegten Lauf gehabt, sondern haben ihn stets suchen müssen, wobei Richtung, Strömung und Gefälle ständig wechselten. Dabei wurden die mitgeführten Gesteinsmassen abgelagert, erneut von den Wässern erfaßt und umgelagert, wieder zurückgelassen bis schließlich irgendwo einmal die Kraft zur Mitnahme überhaupt nicht mehr ausreichte und das Geröll oder Sandkorn endgültig liegen blieb.
Das Ergebnis dieser aufbauenden und wieder zerstörenden Tätigkeit zeigt die immer wieder zu beobachtende Kreuzschichtung im Sander. In einiger Entfernung von der Endmoräne wurden die