Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
Seite
35
Einzelbild herunterladen

35

irgendwo, vielleicht an dem Tor bei Carwitz, mit den anderen Schmelzwässern vereinigen konnten. Es ist sehr wahrscheinlich, daß sie bei diesem Abfließen an der Endmoräne entlang diesen Steilhang am Westufer des Zansens ausgebildet haben. Die Tiefen­verhältnisse im Zansen stehen mit dieser Deutung nicht im Wider­spruch.

Genetisch gehört der. Zansen zu dem Eisvorstoß des 1. Ucker­märkischen Bogens; er ist mithin dem Alter der Anlage nach gleichalt mit dem Dolgener See.

Anders aber steht es mit dem Schmalen Luzin.

Dieser auffallende, lange See ist, wie schon hervorgehoben, tief in die Endmoräne und auch in den Sander des Strelitzer Bogens eingesenkt. Nun hat die Kartierung ergeben, daß der Haussee und der Breite Luzin bei Feldberg randlich von Ablagerungen begleitet werden, die als End- bzw. Seitenmoränen eines späteren Vorstoßes aufgefaßt worden sind, der aus der Gegend von Fürstenwerder, d. h. der Zone der Stillstandslage der 2. Uckermärkischen End­moräne noch einmal bis in die Gegend von Feldberg vorgedrungen ist und dort an der verlassenen Stillstandslage des Strelitzer und 1. Uckermärkischen Bogens sein Ende gefunden hat.

(Ob sich dabei die seitlichen Moränenzüge auf den anschlie­ßenden Blättern im Nordosten verfolgen lassen oder nicht, spielt keine sehr wesentliche Rolle; sie können wieder zerstört worden sein, oder sind erst in dem weiter vorgeschobenen Anteil auf Blatt Feldberg zur Ausbildung gekommen.)

Diesem Vorstoß scheint der Schmale Luzin als Abfluß zuzu­ordnen zu sein und ist dann der einzige Abfluß gewesen.

Das Eis des späteren Vorstoßes hat keine solche Höhe mehr erreicht, die ausreichend gewesen wäre, daß das alte Gletschertor an dem heutigen Schotterwerk zum Abfluß hätte benutzt werden können. Aus irgendwelchen, nicht zu erklärenden Gründen suchten sich die Schmelzwässer einen neuen Weg. Sie bahnten ihn sich vielleicht zunächst zwischen einzelnen steilen Moränenkuppen hin­durch, an Stellen, an denen schwache, abschmelzende oder ab­geschmolzene Eismassen gelegen hatten und schnitten sich dann allmählich tiefer ein.

Vor der Endmoräne, im Sandergebiet, war dann das Spiel ein viel leichteres. Die Tiefenkarte zeigt, daß das Luzinbett vor der Endmoräne aus mehreren Teilen besteht, und zwar aus zwei ehe­mals getrennten Rinnenseen, die im Sandergebiet eingesenkt ge­wesen sind, wie wir es im Bereich der Lieferung am vielen Stellen haben, und aus einem viel weniger tiefen Verbindungsstück, das an der schmalsten, trennenden Stelle zwischen diesen beiden tieferen Becken durchgebrochen worden ist.

8