Teil eines Werkes 
1233 = [Neue Nr. 2646] (1932) Feldberg / geolog. und agronom. bearb. durch J. Hesemann ...
Entstehung
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schaft, in der die Ufer nur schwach geböscht sind und nicht viel von denen anderer Seen abweichen, dann folgt das schmalste Teil­stück, der Durchbruch durch die Endmoräne, an denen sich das letzte Stück, das aber fast die Hälfte der ganzen Länge ausmacht, anschließt, nämlich der Anteil im Sanderbereich, der sich von dem Endmoränenanteil nur dadurch unterscheidet, daß einige Ecken geringere Böschungen und seitliche Taleinschnitte zeigen, die auf Erosion und die geringere Widerstandsfähigkeit des Sandes gegen-. über dem Mergel und den Geschiebepackungen zurückzuführen zu sein scheinen.

Diese Unterschiedlichkeit der Charakterformen kann nur durch unterschiedliche Entstehung erklärt werden.

Wie eingangs schon auseinandergesetzt wurde, hat der Dolgener See im Bereich der Lieferung einige ganz analog ausgebildete Seen im Grünower See, dem Mühlenteich und dem Langen See, denen sich noch beliebig viele andere aus anderen Gebieten zur Seite stellen ließen. Sie liegen alle an der Stelle eines Durchbruches der Schmelzwässer durch die Endmoräne und sind zu demjenigen Eis­vorstoß zugehörig, an dem sie endigen. Wie man ihre Bildung im einzelnen erklären will, ob sie auf subglaziale Rinnen zurückgehen und vielleicht diese Rinnen konserviert haben, oder ob man erst noch einen Toteisrest in diesen Rinnen annehmen muß, spielt dabei gar keine Rolle.

Der Dolgener See ist von den genannten drei Seen auf dem Blatt Feldberg derjenige, dessen Stellung und Entstehung am einfachsten erscheint. Zansen und Schmaler Luzin sind nur viel schwieriger zu deuten.

Die Geschichte des Zansens ist nur im Zusammenhang mit der Tatsache zu verstehen, daß ein Unterschied in der Ausbildung der beiden Endmoränenbögen besteht und die Grundmoränenlandschaft hinter dem Ostteil des Strelitzer Bogens sehr viel höher liegt, als diejenige hinter dem Nordende des Uckermärkischen Bogens. Ja selbst der Sander vor dem Moränenstück des Hauptmannsberges liegt höher als die Grundmoräne hinter demselben Moränenstück. Die ganze Ausbildung der Uckermärkischen Endmoräne spricht dafür, daß die Eisverteilung im Bereich der beiden Loben sehr verschieden gewesen sein muß. Der Uckermärkische Lobus ist entschieden sehr viel schwächer gewesen, er hatte nur ‚einen geringeren Eisnachschub, konnte dadurch der Endmoräne nur weniger Material zuführen, blieb schließlich liegen und begann abzuschmelzen, während der Eisnachschub hinter dem Strelitzer Bogen vielleicht noch andauerte. Die Schmelzwässer des Zansen­eises wurden dannhinter der eigenen Endmoräne angestaut und gezwungen an dieser entlang nach Süden abzufließen, bis sie sich