Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 59 [Neue Nr. 2950] (1899) Angermünde : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael und H. Schröder 1895
Entstehung
Seite
5
Einzelbild herunterladen

Tertiär 5

Sandiger Kohlenletten, 10m mächtig. Glimmersand, 3 m mächtig. f Septarienton bei 100150m Tiefe \ mit Foraminiferen, 147 m mächtig. zna:an. S Glaukonitischer Kreidemergel, 6,5 m mächtig Kreide:{ Kreidemergel 37,5. m mächtig.)|

ittel-Oligozän{

Tertiär: 4 Jungtertiär

Die Bohrung, deren Fortsetzung bei 254 m Tiefe durch einen Stein(wahrscheinlich Feuerstein) gehindert wurde, ergab bereits bei 245m. aufsteigendes Wasser und stand von 210m unter Tage ab in der Kreideformation. Die zutage geförderten Massen sind innerhalb der ersten 6,5m sehr stark glaukonitisch, die übrigen durchbohrten 37,5 m kann man als Kreidemergel bezeichnen. Welcher Abteilung der Formation die vorgefundenen Schichten angehören, ist mit Bestimmtheit nicht zu sagen, wahr­scheinlich dem Senon.

II. Tertiär

Außer den im Angermünder Bohrloch gefundenen tertiären Schichten(sandiger Kohlenletten, Glimmersand und Septarien­ton) findet sich Tertiär in zwei Gebieten des Blattes an mehreren Punkten anstehend.|

Der Kern der hochaufragenden Kuppe der Töpferberge bei Welsow besteht aus Tertiär. Die Ziegelei südsüdöstlich dieses Ortes baut einen sehr fetten, in der Trockenheit stark zerklüfteten Tonmergel ab, der von Sprüngen durchsetzte Konkretionen(Sep­tarien) und Gipsdrusen nebst Versteinerungendes Mitteloligozäns führt. Es handelt sich um den Septarienton des Mittleren Oligozäns. Etwas östlich von diesem Punkte ist derselbe Ton­mergel außerdem noch in etwas größerer Oberflächenausdehnung festgestellt. Die Mächtigkeit des Septarientones beträgt bei Angermünde 147 m, wie die oben erwähnte Tiefbohrung er­geben hat.

Auf den Töpferbergen treten außerdem noch an mehreren Stellen tertiäre Gesteine auf: sehr feinkörnige, teilweise tonige Glimmersande, ferner Quarzkiese, die für Pliozän gehalten wer­den. Der Schießstand westlich des Weges von Angermünde nach Welsow zeigt eine Schichtenfolge des Pliozäns von mindestens 5 m: Unten helle, schwach tonstreifige, glimmerhaltige Feinsande, zu oberst übergehend in sandige helle Tone mit Muskovit. Die gesamte Schichtenfolge fällt ca. 20° nach N ein. Feinsande ähn­licher Art treten an mehreren Stellen der Welsow-Berge zutage, ohne daß sich sicher entscheiden ließe, ob es sich um anstehendes oder diluvial umgearbeitetes Tertiär handelt.

Tertiäre Schichten sind noch innerhalb der Flemsdorfer Forst in der Nähe des Ostrandes des Blattes vorhanden; sie gehören