10 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
treten Mergelsande und Tonmergel auf. Sie stellen die feinsten Absätze der Gletscherschmelzwässer dar, die in mehr oder weniger geschlossenen Becken abgesetzt wurden. Die Mergelsande, die aus kalkhaltigen Sanden von feinstem Korn bestehen und in trockenem Zustande wie Mehl zwischen den Fingern zergehen, sind feingeschichtet entweder durch Sande von etwas gröberem Korn oder durch dünne eingelagerte Tonschmitzen. Einerseits gehen sie also über zu normalen Spatsanden, andererseits zu den Tonmergeln, die sich infolge des Tongehaltes fettig anfühlen.
Untere Mergelsande‘(dms.) treten in der Gegend nördlich Welsow, Obere(ms) zwischen Krussow und Dobberzin auf.
Talbildungen nehmen auf Blatt Angermünde nur einen verhältnismäßig geringen Raum ein. Sie finden sich einmal im NW, wo ein Nebental der breiten Welseniederung auf das Blatt übertritt, und weiter im SW, wo sie mit dem Sander der Angermünder KEisrandlage in Zusammenhang stehen. Schließlich tritt zwischen Felchow und Nieder-Landin das geschlossene Becken des„Felchow-Sees‘ mit seiner Umrandung auf.
Die wichtigste Talbildung, die an den drei obengenannten Stellen auftritt, ist der Beckensand(das). Er gleicht in seiner Zusammensetzung durchaus dem Hochflächensande, ist nur im allgemeinen gleichmäßig-feinkörniger. Er ist in geschlossenen, teilweise durch Eis abgedämmten und durch Hisklötze unterbrochenen Becken abgesetzt worden. Wenn die Beckensandflächen der Pinnower und Nieder-Landiner Heide heute unvermittelt gegen die Hohlform des Felchowsees abbrechen, so sind diese Verhältnisse nur so erklärlich, daß z. Zt. der Bildung der Beckensande im Gebiet des„Felchowsees‘“ ein Kisklotz lag, um den herum die Hauptmenge des Sandes abgelagert wurde, während ihn nur eine verhältnismäßig dünne Schicht von Sand bedeckte. Später schmolz der Eisklotz darunter ab, und nun trat die Hohlform nach oben wieder zutage.
Charakteristisch ist die Lage des„Felchowsees‘“ mit den umgebenden Beckensandflächen. Es handelt sich hier um eine Art kleinen„Zungenbeckens‘“ hinter dem Felchower Bogen der Angermünder Endmoränenstaffel.
Auch die Beckensande hei‘ Angermünde müssen in einer Landschaft mit zahlreichen versenkten Toteisklötzen abgesetzt worden sein. Der Mündesee selber, ferner der Moderow-, Dobberziner und Petschsee bezeichnen solche ehemaligen Toteisklötze.
Gelegentlich werden die Beckensande auch kiesig— so in der Niederung bei Frauenhagen— oder gehen direkt in Kies über(dag), z.B. südlich des„Felchowsees‘“. Auf der andern Seite gehen sie über in ganz feinkörnige Ablagerungen, nämlich