Bodenverhältnisse 33
matische Struktur. Die einzelnen Würfelchen liegen jedoch wie die Steine eines Baukastens dicht nebeneinander, so daß der Boden trotz der Krümelung außerordentlich dicht ist. Bodenkundlich richtig ist ferner, daß diese Böden hinsichtlich der Be-* ziehung zwischen Bodenreaktion und Pflanzenwuchs eine gewisse Ausnahmestellung einnehmen. Während sonst saure Böden als Standort für Weizen und Zuckerrüben nicht in Betracht kommen, kann das auf den Schlickböden trotzdem der Fall sein. Jedoch kommt eine ackerbauliche Nutzung im allgemeinen nur auf den etwas höher gelegenen und sandigeren Flächen in Frage, alle anderen werden als Grünland genutzt. Eine günstige Entwässerung vorausgesetzt, ist hier die Möglichkeit für die Anlage guter Weiden gegeben. An einzelnen Stellen der Oderniederung sind mit gutem Erfolg Maulwurfsdrainagen durchgeführt worden. Die schweren steinfreien Böden, in denen sich die gezogenen Röhren gut halten können, eignen sich besonders für diese im Gegensatz zur Röhrendrainage so sehr viel billigere Art der Drainierung. Der Kalkbedarf der Schlickböden ist natürlich groß, jedoch hat man zu unterscheiden zwischen einer Kalkung der Ackerböden, bei der neben der Entsäuerung auch eine physikalische Lockerung des Bodens angestrebt wird und der Kalkung der Weiden, die nur auf Entsäuerung hinzielt.
Zum Schluß seien die Ergebnisse von Neubauer-Analysen mitgeteilt, die die Güterdirektion Flemsdorf zur Verfügung stellte. Die Proben, die alle dem Geschiebelehm entstammen, sind z. T.. als sandiger Lehm mit Kalkgehalt, z. T. als lehmiger Sand mit Kalkgehalt bezeichnet. Die Py-Zahlen dieser Proben schwanken zwischen 7,2 und 8,1. Der Phosphorsäuregehalt beträgt im ungünstigsten Fall 3,2 mg, im günstigsten Fall 7,2 mg. Er liegt im Durchschnitt bei ungefähr 4 mg, muß also als zu niedrig bezeichnet werden. Der Kaligehalt schwankt zwischen 19,7 und 31,4 mg, dürfte also ausreichend sein. Diese Ergebnisse bestätigen, daß die Pflanzen, wenn noch unverwitterte feldspathaltige Geschiebe im Boden vorhanden sind, ihren Bedarf aus den natürlichen Kalivorräten des Bodens mindestens z. T. decken können. In allen denjenigen Profilen, in denen eine Podsolierung eingetreten ist, wird selbstverständlich mit dem Phosphorsäuremangel auch ein Kalimangel Hand in Hand gehen.
Zur Veranschaulichung der physikalischen und chemischen Zusammensetzung eines dm-, eines Se und eines Bodens werden im folgenden die Ergebnisse der Untersuchungen aus der 1. Auflage dieser Erläuterung noch einmal wiedergegeben.
Blatt Angermiinde 3