Allgemeine geologische Verhältnisse des weiteren Gebiets ß
bekannt geworden, die der preußische Staat in den 70er und 80er Jahren zur Aufsuchung von Steinkohle in der Lausitz hat ausführen lassen. Gerade in der Richtung unserer beiden Profile und in der Richtung von Norden nach Süden durch unser Gebiet hindurchlaufend, liegen vier solcher Tiefbohrungen, von denen drei auf Blatt Kottbus-West, eine auf Blatt Drebkau und eine auf Blatt Senftenberg entfallen. Näheres ergeben die Erläuterungen der genannten Blätter und das Profil am unteren Rande von Blatt Kottbus-West.
Die zweite wichtige Linie ist der Südrand der letzten Inlandeisbedeckung; er liegt zufällig von Burg bei Magdeburg bis Spremberg annähernd parallel dem Magdeburger Uferrande, ohne natürlich irgendwelche ursächliche Beziehung zu ihm zu besitzen. Das norddeutsche Flachland war während der Zeit des sogenannten Diluviums dreimal von einer gewaltigen Inlandeisdecke überzogen, die im nördlichen Skandinavien und Finnland ihren Ursprung nahm. Am weitesten scheint die
erste‘ Vergletscherung nach Westen und Süden vorgedrungen zu sein, in
unserm Gebiet bis zur sächsisch-böhmischen Grenze. Der Südrand der letzten Vergletscherung verläuft im Gebiet der Niederlausitz von WendischDrehna über Gollmitz, Altdöbern, Petershain und Spremberg nach Döbern südlich von Forst. Er ist gekennzeichnet durch einen aus Kies und zahlreichen kleinen und größeren Geschieben aufgebauten schmalen Endmoränenzug, an den: sich fast in seiner ganzen Länge größere Sandebenen, Aufschüttungsbildungen der Gletscherschmelzwässer, nach Süden anschließen, die als Sanderebenen bezeichnet werden. Diese Sander stellen zusammen mit dem Talsand des Urstromtales die am weitesten nach Süden reichenden Ablagerungen der letzten Eiszeit dar. Das gesamte Hochflächendiluvium südlich des Urstromtales und auf Blatt Jessen auch noch der größte Teil der zwischen Welzow und Spremberg liegenden Hochfläche werden schon von Ablagerungen der vorletzten Eiszeit gebildet.
Als das letzte Inlandeis sich von seiner äußersten Randlage nach Norden zurückzog und etwa auf einer Linie Lübben—Lübbenau—Kottbus—Forst lag, bildeten sich zwischen ihm und dem Niederlausitzer Grenzwall an mehreren Stellen ausgedehnte Stauseen, da die Wasser nach Süden durch den Grenzwall, nach Norden durch den Eisrand am Abfluß verhindert wurden. Solche am Nordrand des Grenzwalles liegende Stauseen sind im Westen der Luckauer See, in unserm Gebiet der Drebkauer See und weiter nach Osten der See bei Forst. Die weite, meist mit Sand und Kies und nur zum kleinsten Teile mit Ton ausgekleidete Fläche des großen Drebkauer Sees liegt mit seiner buchtenreichen Osthälfte auf dem Blatt Drebkau, während der westliche Teil sich noch auf Blatt Altdöbern befindet.
Am Aufbau des Gebiets sind, wie bereits bemerkt, Schichten beteiligt, die vom Paläozoikum bis zum Muschelkalk reichen. Dann setzt die Schichtenfolge wieder ein mit tertiären Ablagerungen, die übergreifend die paläozoischen und mesozoischen Schichten überlagern. Sie beginnen mit einer Meeresbildung oberoligocänen Alters von geringer Mächtigkeit, über der die so überaus wichtige Braunkohlenformation folgt. Die Südgrenze der oberoligocänen Meeresbedeckung fällt ungefähr mit der Verwerfung des Magdeburger Uferrandes zusammen, und es ist nicht ausgeschlossen, daß zwischen beiden ein ursächlicher Zusammenhang besteht.