Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 56 [Neue Nr. 2941] (1922) Rossow / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Das Alluvium; 11

in den Vertiefungen der Hochfläche, die unter den allgemeinen Grund­wasserstand. herunterreichen,: vor allem. auf der ehemaligen Sohle.des Dossetales. Je nach der Vegetation, die sich nun. an diesen Stellen ansiedelt und der mehr oder minder. vollständigen Zersetzung der Pflanzen­substanz entstehen nun die verschiedenen Torfsorten; von dem nellbraunen nur wenig zersetzten Torf bis zu dem dunkelbraunen bzw. schwarzen Brenntor und dem ganz strukturlosen Lebertorf. An der Zusammen­setzung des gewöhnlichen Brenntorfs sind beteiligt außer den verschie­denen Arten von Torfmoosen, Riedgräsern, Wollgräsern, Schilfen und Beerenkräutern oft noch die Überbleibsel von Kiefern und Birken, die auf dem Moor. wuchsen und von denen man sehr häufig die Wurzeln und ganze Stämme im: Moor findet.

Pie Mächtigkeit des Torfes ist nicht sehr verschieden, und fast über­all sehr gering, 1!211/7 m Torfmächtigkeit werden nur an wenigen Stellen, überschritten. Im Untergrunde einiger größerer, Torfbrüche findet man ab und. zu. eine. eigentümliche braune,- bis grünbraune oder grünliche, schmierige Masse, die zum Teil das ist, was landläufig als Leber­torf bezeichnet wird und aus Resten einer mikroskopischen Flora, Algen usw., und Fauna, Schalenkrebschen usw., sowie den Exkrementen der letzteren. besteht, zum Teil auch noch außer diesen Bestandteilen mehr oder minder reichliche Beimengungen von tonigen, durch Humussäuren gebundenen und zersetzten Substanzen enthält.

Mit Moorerde(ah) wird ein durch sehr reichliche Beimenzungen von Sand und sonstigen mineralischen Substanzen stark verunreinigter Torf oder Humus bezeichnet, oder auch nur ein mit reichlicher Bei­mengung von Humus versehener Sand; tatsächlich genügen-gewitchts­prozentisch sehr geringe Mengen Humussubstanz(2,5 pCt.), um einer ganz überwiegend aus Sand(oft auch aus lehmigen Bestandteilen) be­stehenden Masse im feuchten Zustande sehr dunkle Farbe, große Bün-. digkeit, kCurz das Aussehen eine ssehr unreifen. Torfes zu geben.

Endlich finden sich am Grunde steiler Abhänge und in vielen Senken die vom Regen usw. zusammengespülten Abschlämmassen(«), die je nach der Beschaffenheit der Anhöhen, von denen. sie stammen, eine sehr wechselnde Zusammensetzung haben, meistens aber durch humose Bei­mengungen eine schmierige Beschaffenheit besitzen.

Zum Schluß sind noch neben diesen Wasserabsätzen die. Dünenbil­dungen zu erwähnen, die auf Blatt Rossow zum Teil ziemlich erhebliche Mächtigkeit und Ausdehnung erreichen. Außer den beiden größeren Pünenkomplexen der Fuchsberge und Wolfsberge im NO des Blattes, die zum Teil kilometerlange und bis 6m hohe Wälle und Rücken bilden, sind an zahlreichen Stellen kleinere bis kleinste Flugsandanhäufungen sowohl auf dem Sandur, als auch auf den Dosseterrassen vorhanden. An dan Fuchs­bergen kann man es sehr deutlich beobachten, wie in dem Gebiet nördlich bzw. nordwestlich der Dünen der Geschiebesand wesentlich steinreicher ist als sonst, weil eben hier der feinere Sand ausgeblasen und zu den Dünenzügen zusammengeweht ist.