Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 42 [Neue Nr. 2639] (1922) Meyenburg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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I. Die allgemeinen geologischen Verhältnisse des Blattes

Die geologischen Verhältnisse von Blatt Meyenburg sind nur zu ver­stehen, wenn man sie im Zusammenhang mit seiner weiteren, speziell nördlichen. Umgebung betrachtet. Nördlich und nordöstlich von Blatt Meyenburg erstreckt sich ‚nämlich die südliche Baltische Hauptendmoräne und der mittlere und westliche ganz flache Teil des Blattes mit seinem gleichmäßigen Gefälle nach S bis zu Stepenitz Stellt einen Leil des großen Sanders dieser südlichen Baltischen Endmoräne dar. Südlich von dieser großen Sanderfläche, die auch noch in der südlichen und östlichen Umgebung von Wendisch-Priborn vorhanden ist, hebt sich das Gelände wieder merklich und besteht zum größten Teil aus einer Geschiebemergel­hochfläche, die z."T. noch mit Oberen Sanden beschüttet ist und in der Umgebung von Schabernack, Griffenhagen, Kiebitzberg sowie westlich von Bergsoll den Charakter einer ausgesprochenen Grundmoränensbene annimmt(ebenso wie auf dem südlich anstoßenden Teil des Blattes Schmolde). Die Grundwassermassen, die in dem großen Sander der süd­lichen Baltischen Hauptendmoräne zirkulieren und naturgemäß«ıbenso wie dieser Gefälle nach S haben, stauen sich nun an den erwähnten süd­lich vorgelagerten Geschiebemergelhochflächen und treten im südlichen Teil des Sanders also.dicht an die Oberfläche, da das Stepenitztal zu! flach: ist, um einen glatten Abfluß all dieser Wassermassen zu bewältigen, So daß ‚große Teile dieses Sanders mehr oder minder humifiziert bzw. z. T. mit Moorerde bzw. sogar mit Torf bedeckt sind.

Die Oberflächenformen dieser südlichen Hochfläche, die sich von dem_ Stepenitztal wieder bis zu 30,96 bZW. 109m Meereshöhe erhebt, sind sehr wenig ausgeprägt, nur südlich von Krempendorf ist ein etwas deutlicher abgesetzter Rücken von nordöstlicher bis südwestlicher Er­streckung vorhanden, dessen Höhe durch 2 kleine Ablagerungen ganz grober Kiese bezeichnet ist.;

Nach einigen, Brunnenbohrungen in Meyenburg und Buddenhagen, die: in ihren Ergebnissen mit solchen weiter südlich bei Gerdshagen überein­stimmen, scheint diese südliche Hochfläche im wesentlichen aus einer rund 50 bis> 50m mächtigen Geschiebemergelmasse zu bestehen; in Meyen­burg wurde darunter in rund 50m Tiefe stark artesisch gespanntes Wasser erbohrt, das etwa bis zur Höhe des 2. Häuserstockwerks aufstieg.

Ältere Schichten als der Obere Geschiebemergel sind oberflächlich auf dem Blatt nicht vorhanden. Das ganze Blatt ist außerordentlich ein­tönig und gleichförmig nur aus den Schichten des jüngsten Diluviums und aus alluvialen Moorbildungen aufgebaut.