Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 26, Blatt 42 [Neue Nr. 2639] (1922) Meyenburg / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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8; Blatt Meyenburg

wohl nicht glaziale Bildungen, ‚sondern während der Interglazialzeit ent­standen, als das Inlandeis sich weit aus Norddeutschland bis nach Skan­dinavien zurückgezogen hatte und in Norddeutschland wieder ein dem heutigen ähnliches Klima herrschte, so daß hier eine diesem entsprechende Fauna und Flora lebte, deren Reste an verschiedenen Stellen Nord­deutschlands in den Sanden zwischen den Grundmoränen nachgewiesen werden konnte, und daß ferner unter dem ungestörten Zutritt der Atmosphärilien die während der Haupteiszeit abgelagerten, kalk­haltigen, glazialen Schichten in hohem Grade verwittern und entkalkt werden konnten. Auf Blatt ‚Meyenburg ist weder der Nachweis inter­glazialer Schichten, nöch auch der solcher interglazialer Verwitterungs­zonen gelungen, es sind dort nur Ablagerungen der letzten Kiszeit sowie des Alluviums vorhanden!

Durch die Schmelzwässer des herannahenden letzten Inlandeises sind zum Teil sehr ‚mächtige ‚geschichtete Bildungen abgesetzt worden, die nachher von ‚der Grundmoräne überzogen wurden. Bei den Brunnenbohrungen, die wässerführende Sande unter dem Oberen Ge­schiebemergel angetroffen haben, ist es naturgemäß nicht möglich, zu unterscheiden, welches genaue Alter diese Sande haben. Diese Sande sind in einigen Bohrungen in Meyenburg in rund 50 m Tiefe getroffen worden und enthalten stark artesisch gespanntes Wasser, das zum. Teil bis zur Höhe des zweiten Häuserstockwerks aufstieg. Proben derselben liegen außerdem nicht vor, sondern nur Angaben von Brunnenmachern von einigen Brunnen in Meyenburg.

Die wichtigste von den Bildungen des Oberen Diluviums, die etwa den dritten Teil des Blattes einnimmt, ist der Obere Geschiebe­mergel(0m); der im SO und S des Blattes in größeren oder. kleineren Flächen auftritt.

Der Geschiebemergel ist seiner petrographischen Beschaffenheit nach ein sehr inniges, vollständig ‚schichtungsloses Gemenge von Ton, feinem und grobem Sand, Kies und größeren und kleineren, geglätteten und gekritzten, mehr oder minder kantengerundeten Gesteinsblöcken verschie­denster Beschaffenheit und Herkunft. Er ist, wie sich aus dem Vergleich mit den entsprechenden Bildungen der jetzigen Gletscher mit Gewißheit ergibt, nichts anderes als ‚eben die Grundmoräne des diluvialen Inland­eises, die durch den gewaltigen Druck dieser ungeheuren von N her sich vorschiebenden Eismasse aus den zermalmten Gesteinen und Boden­arten, die vorher die Oberfläche Skandinaviens und Norddeutschlands bil­deten, zu einer einheitlichen ‚Masse zusammengeknetet wurde. Durch diese seine Entstehung erklären sich alle die auffallenden Eigenschaften dieses Geschiebemergels, das schichtungslose Durcheinander von großen, zum Teil riesigen Blöcken, Kies, grobem und feinem Sand und Ton, die Glättung und Kritzung der oft nur kantengerundeten, nicht vollständig runden größeren Bestandteile, das Beisammensein von Gesteinen Vver­schiedensten Alters und verschiedenster Herkunft, der damit zusammen. hängende Wechsel derpetrographischen Beschaffenheit oft auf kurze Entfernung, die Einschaltung ‚kleiner geschichteter Bildungen, wie Sand-, Kies- und Tonnester mitten in der ungeschichteten Grundmoräne, die