Das Diluvium 9
nichts sind als kleine, von den am Grunde des Eises strömenden Schmelzwässern ausgewaschene und umgelagerte Teile der Grundmoräne bzw. verschleppte und in die Grundmoräne verarbeitete Reste älterer Bildungen. Als dann das Inlandeis abschmolz und sich zurückzog, mußte xratürlich die von den Schmelzwässern durchfeuchtete und bildsame Grundmoräne durch den ungleichmäßigen Druck des abschmelzenden Eisrandes stellenweise zu unregelmäßigen Hügeln aufgepreßt werden und so zum Teil eine ziemlich unruhige Oberfläche erhalten.
In seiner unverwitterten, ursprünglichen Beschaffenheit ist der Geschiebemergel öfter von etwas sandiger, zum Teil auch ziemlich lehmiger Beschaffenheit und gelbbrauner Farbe. In größerer Tiefe, etwa 41% m und darüber zeigt er eine blaugraue Farbe; oberflächlich ist er bis zu 115—13/ m Tiefe verwittert, das heißt seiner kalkhaltigen Teile beraubt und in Lehm verwandelt, der also jetzt die Oberfläche dieses Gebietes bildet. Das Nähere über diesen Verwitterungsvorgang ist im analytischen Teil zu vergleichen.
Ueber die Mächtigkeit des Oberen Geschiebemergels sind keine genauen Angaben zu machen, doch‘ muß sie wohl sehr erheblich sein; in einigen Brunnen in Meyenburg nämlich wurden die wasserfünrenden „Unteren“ Sande erst in rund 50 m"Tiefe gefunden unter„steinigem Ton‘, was nach Lage der Dinge nur ‚als Geschiebemergel gedeutet werden kann; genaue Bohrprofile und Proben ‚sind leider. nicht vorhanden! In Rudden-. hagen ist der Obere Geschiebemergel G‚steiniger, grauer Letten‘) mit mehr als 50 m nicht durchbohrt worden.
Ist der Obere GeschHiebemergel als Grundmoräne unter dem Kise gebildet, so entstanden unter bzw. vor dem Eise durch völlige Auswaschung der, Grundmoräne die steinigen Geschiebesande(ds) bzw. Kiese(09).
Diese(Kiese und) Sande(ds), die gröberen Auswaschungsprodukte 'der Grundmoräne, enthalten wie jene die verschiedensten skandinavischen, finnischen und einheimischen Gesteine; je kleiner die Korngröße, desto mehr überwiegen naturgemäß die einzelnen Mineralien über die aus verschiedenen Mineralien zusammengesetzten Gesteinsbrocken, so daß, während man im Kies noch. Granit, Gneis, Porphyr, Diabasbrocken usw. unterscheiden kann, die feineren Sande überwiegend aus Quarz, Feldspat, Augit, Hornblende, Glimmer und sonstigen Mineralkörnern bestehen und gleichzeitig mit der Feinheit der Quarzgehalt zunimmt, weil die anderen feinkörnigen Mineralien, besonders‘die feineren Kalkteilchen, verhältnismäßig leicht verwittern und zersetzt werden. Kiese kommen nur in ganz geringer Verbreitung als dünne Einlagerungen im Geschiebesand vor, hauptsächlich in der großen Sandgrube an der Chaussee östlich von Meyenburg sowie ganz grob und steinig in zwei kleinen Kuppen südlich von Krempendorf,
Die Oberen Sande(ös) sind zum Teil als mehr oder minder kiesige Geschiebesande ausgebildet, zum Teil so stark kiesig bzw. in so inniger Wechsellagerung mit feinen Kiesbänken, sodaß es fraglich ist, ob sie nicht schon zum Teil als Kies auf der Klarte hätten dargestellt werden sollen. Die Geschiebe im Oberen‘ Sande sind fast immer kleiner, von Faust- bis höchstens Kopfgröße; sie sind an manchen Stellen nicht sehr