C. Die geologischen Verhältnisse des Blattes
An dem Aufbau des Blattes sind beteiligt:
1..Das Rotliegende
2. Das Miozän ® Diluvium 3. Das Quartär{ Alluvium
1. Das Rotliegende')
Porphyr?) bildet, wie eine Anzahl von Bohrungen ergeben hat, unter diluvialem Deckgebirge von 4—6 m Mächtigkeit den festen Sockel der alten Festungsstadt Torgau; er ist außerdem anstehend im Festungsgraben unter der Brücke, die zum Schloß Hartenfels führt, und bei flachem Wasserstand im Elbbett an der Elbbrücke zu beobachten.
Der: Porphyr gehört zu den auf Blatt Schildau, Strelln und im nordwestlichen Freistaat Sachsen weit verbreiteten Quarzporphyren, die als Deckenergüsse des Mittelrotliegenden aufzufassen sind. Er ist massig zerklüftet und stark verwittert.
Der Quarzporphyr von Schloß Hartenfels zeigt rötlichbraunes felsitisches Gestein mit Spuren ganz kleiner Einsprenglinge, deutlich fluidal gestreckt. Mehr als 95% des Gesteins ist Grundmasse.
U.d.M. werden die größeren Quarze und Feldspäte umflossen von den Schlieren der“Grundmasse, die kleinen tafligen Orthoklase und die recht häufigen Biotittafeln ordnen”’sich der Fluidaltextur ein. Quarze findet man meist nur als protoklastische Bruchstücke, seltener als sehr kleine kugelrunde Resorptionsreste. Die Orthoklase sind sehr stark serizitisiert. Die Grundmasse ist reich an Glasresten und an bräunlichem, stets zu kleinen Klümpchen geballtem Erz. Manche Feldspäte haben einen zarten ungetrübten, regenerierten Rand, auch ist der Quarzgehalt der felsitischen Grundmasse oft an die Dorphyrischen Quarzkristalle in gleicher optischer Orientierung angewachsen. Sehr interessant ist es, daß die Grundmasse rings um die Biotite fast stets viel grobkörniger felsitisch und frei von Erzklümpchen ist, so daß die Biotittafeln von einem schmalen helleren Saum umgeben werden. Offenbar ist dies eine Folge des Auswanderns des Gehaltes der Biotite an OH und Fluor während der Felsitbildung.
Der Quarzporphyr im Schloßgraben zeigt dasselbe Gestein wie das vorige. Der Biotit bildet nur ganz dünne Blättchen und zeigt nicht die Erscheinung des helleren Saumes. Die Erzklümpchen in der
1) Die Untersuchung des Porphyrs erfolgte dürch Herrn Landesgeologen Prof. BERG.
2) v. LINSTOW, Die geologischen Verhältnisse von Bitterfeld und Umgegend. Neues Jahrb. f. Min., ‚Geol. u. Pal., Beil. Bd, XXXIIL, 8. 768.