B. Oberflächenformen und geologischer Bau
Blatt Torgau-Ost, zwischen 30° 40’ und 30° 50’ östlicher Länge und 51°30’ und 51°36’ nördlicher Breite gelegen, wird von einer ausgedehnten Ebene eingenommen, die dem südlichsten der großen Urstromtäler, dem Breslau-Magdeburger Urstromtal angehört. In. dieser Ebene hat die heutige Elbe ihr Bett in SO—NW-Richtung eingeschnitten in einer breiten Aue ihre teils kiesigen teils tonigen Ablagerungen angeschwemmt. Die streckenweise noch gut erhaltenen ehemaligen Flußrinnen(Altwasserläufe) lassen deutlich erkennen, daß der Strom sein Bett. von Osten nach Westen verlegt hat und bereits in der Jetztzeit Flußregulierungen vollzogen hat. Einzelne derartiger alter Flußrinnen sind noch heute dauernd oder wenigstens bei Hochwasser wasserführend. Durch die im vorigen Jahrhundert durchgeführte Regulierung und Eindeichung der Elbe wurden große Flächen der Elbaue der Überschwemmungsgefahr entzogen und dem Acker- und Wiesenbau nutzbar gemacht; andererseits geht innerhalb der Elbdämme die Schlickbildung weiter vor sich; die weitere Folge ist, daß das am Stromufer gelegene Land erhöht wird.
Die Elbe hat eine durchschnittliche Breite von 100 m.
Die älteren Hochflächenbildungen, die das Urstromtal begrenzen, liegen auf den Nachbarblättern, im Süden auf Blatt. Belgern, im Westen auf Blatt Torgau-West, im Osten durch das Blatt Übigau getrennt auf Blatt Liebenwerda.
Zwei unbedeutende Reste von Hochflächenbildungen durchragen das ausgedehnte Urstromtal inselartig; hierhin gehört eine kleine Erhebung am Südrande des Blattes westlich der Unteren Walkmühle, südwestlich von Bennewitz, und die größere Hochfläche, auf der der alte Stadtteil von Torgau erbaut ist.
Die Elbaue hat im südöstlichen Blattgebiet eine Höhe von ca. 87 m über NN, beim Austritt in der Nordwestecke eine Höhe von ca. 80 m über NN; sie ist ungefähr 8 km breit. Ihre Abgrenzung gegen die höhere Talstufe ist nicht immer scharf.
Die ältesten Besiedelungen der Torgauer Gegend reichen bis in die Steinzeit zurück, aus der jedoch nur spärliche Funde vorhanden sind. Sichere Funde sind dagegen vorhanden aus der Bronze-, Hallstatt- und. La Tenezeit. Die Gründung der Stadt Torgau erfolgte im 10. Jahrhundert unter König Heinrich. Die ehemalige Burg wurde später zu einer Festung ausgebaut. Die wichtigste Literatur über Torgau und Umgebung findet sich in dem neuesten Werk: Die Geschichte der ehemaligen Kur- und Residenzstadt Torgau von E. Henze, erschienen 1925. Sehr empfehlenswert ist auch der Besuch des im Schloß befindlichen Torgauer Museums sächsischer Altertümer.