4 Blatt Torgau-Ost
und Akkumulation dieses Urstromtales begann wahrscheinlich bereits während der Saale-Vereisung und erfuhr während der WeichselEiszeit nur noch unbedeutende Veränderungen.
Die..geschilderte Urstromtalterrasse bricht meist mit deutlichem Steilhang gegen die Niederung der Elbe ab.
Das Liegende der Quartärbildungen bildet überall die miozäne Braunkohlenformation, die zuweilen das Diluvium durchragt. Sie verbreitet sich in nahezu geschlossener Decke über ganz Norddeutschland, vom Freistaat Sachsen bis an die Ostsee und von der Elbe bis an die russische Grenze. Sie hat für die industrielle Entwicklung vor allem durch den Braunkohlenbergbau größte Bedeutung erlangt. Durch Tiefbohrungen ist nachgewiesen, daß das Miozän in der benachbarten Lausitz bis zu 240 m mächtig ist und auf dem Festland und vorwiegend unter Süßwasserbedeckung entstanden ist. Die durch ihre Verwendbarkeit wichtigsten Glieder in der Schichtenfolge sind:
die Braunkohlen und
die Tone. Das Vorkommen der eozänen Braunkohlenformation!) ist in unserem Gebiet aus Mangel an tieferen Bohrungen bisher nicht nachgewiesen worden.
Durch das Vorkommen von Porphyren des Rotliegenden, die teils als Kuppen die eben geschilderten jüngeren Formationen durchragen, teils in Tiefbohrungen nachgewiesen worden sind, ergibt sich, daß unser. Gebiet den nördlichsten Teil des sächsischen Hügellandes bildet. Die Porphyre sind als gewaltige Deckenergüsse im Mittelrotliegenden aufzufassen; sie gehören zu der großen Oberkarbon-Rotliegend-Senke, die sich aus dem Saargebiet über Thüringen, WestSachsen, den südlichen Harzrand über unser Gebiet in das nördliche Vorgelände der Westsudeten und in die Mittelsudeten verfolgen läßt.
Zum Schluße sei auf zwei geologische Übersichtskarten des Gebietes unserer Lieferung hingewiesen:
1. die geologische Karte der Provinz Brandenburg, nach den Aufnahmen der geologischen Landesanstalt, bearbeitet von KzırHACK, 1921, Maßstab 1: 500 000;
2. geologische Übersichtskarte‘ von Sachsen, bearbeitet von F. KossmaT und K. Pırzrzscy, 1930, Maßstab 1: 400 000.
1) E. PICARD: Über den tieferen. Untergrund. der Gegend von Bad Liebenwerda. Jahrb: d. Preuß. Geol. Landesanstalt für das Jahr 1926, 47, S. 89.