Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 26 [Neue Nr. 4447] (1927) Oppelhain / bearb. durch R. Cramer ..
Entstehung
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Das Tertiär 11

alte Grube Pauline wieder in Betrieb gesetzt werden. Bohrungen zwischen dem Kirchhof Schönborn und der alten Grube Pauline haben unter einer gegen 11 m mächtigen Abraumdecke 56 m Kohle er­bohrt. Die gleiche Mächtigkeit unter einer Decke von 1520 m wurde süd-südwestlich des Kirchhofes. festgestellt. Zwischen dem Dorfe und der Bahn liegen unter einer Decke von 1216 m 45 m Kohle. Ein Zusammenhang dieses Flözes mit dem der Grube Erna konnte nicht festgestellt werden.

Grube Erna und die kleine Grube Gotthold bei Hohenleipisch be­ginnen jetzt die unter der abgebauten Kohle lagernden Sande zu ge­winnen. Es sind dies. die schon erwähnten vor allem von Hohenbocka her altbekannten Glassande, weiße, sehr. gleichkörnige Quarzsande, fast ganz frei von eisenhaltigen Mineralien und daher vorzüglich geeignet zur Herstellung weißer Gläser. Die Grube Gotthold beför­dert sie mit einer neugebauten Feldbahn zum Bahnhof Elsterwerda, während die Grube Erna ein direktes Anschlußgleis an die Strecke ElsterwerdaDobrilugk besitzt. Zur Gewinnung der Sande kommt für diese Grube nur ein ganz kleines Feld direkt an der Bahn in Be­tracht, da die anderen. Tagebaue längst ersoffen sind.

Außer diesen tertiären Bildungen sind noch die bei Hohenleipisch gewonnenen Tone zu erwähnen, die auf Blatt Oppelhain zurzeit nur in einer kleinen Grube zwischen dem Orte und den Pechofen-Bergen gewonnen werden. Es sind fette, weiße Tone, die von feinen gleich­mäßigen diluvialen nicht tertiären Sanden überlagert werden. In den zahlreichen Töpfereien des Ortes werden sie verwandt, aller­dings nicht für feinere Tonwaren, da sie hierfür doch zu unrein und ungleichmäßig sind.

. Das Normalprofil der in der kleinen Grube aufgeschlossenen Schichten ist folgendes: 34 m feiner heller diluvialer Sand 0,3 m gelber eisenschüssiger lehmiger diluvialer Sand 11,5 m hellgrauer. Ton 0,20;3 m schwarze Kohlenletten mit schwachen Braunkohlen­streifchen Darunter braungrauer feinsandiger Ton mit Sandstreifen, über­gehend in braunen Feinsand.

Derselbe helle fette Ton ist auch in einer kleinen Tongrube in den Tschischerabergen auf Gestell h aufgeschlossen. Die Art seines Vorkommens läßt vermuten, daß es sich hier um. einekleine ver­schleppte, in'der Endmoräne aufgenommene Scholle handelt, da in der näheren und weiteren Umgebung sonst keine Spuren gefunden wurden..

Feine tertiäre glimmerführende, Sande, weniger gleichkörnig als die beschriebenen Glassande, sind in dem tiefen Bahneinschnitt bei Bahnhof Hohenleipisch und in der Sohle einiger der tiefen Erosionsrinnen aufgeschlossen, die von den Pechofenbergen nach Osten in die Ter­rassenlandschaft münden.