10 Blatt‘ Oppelhain
gekehrt in dem flözleeren Teile bei genauer. Abbohrung viele Braunkohlenschollen angetroffen werden dürften.
Interessant ist dagegen die Tatsache, daß unter dem sog. Lausitzer. Unterflöz. auf Blatt Oppelhain und Liebennwerda in großer Erstreckung noch ein tieferes Flöz. vorkommt, etwa 50—60 m unter jenem. Seine Mächtigkeit schwankt zwischen 0,8 und 3,7 m. Für den Bergbau dürfte es in absehbarer Zeit aber kaum in Frage kommen.
Etwa 10 m über dem Unterflöz ist an manchen Stellen noch ein höheres meist schwach und unregelmäßig ausgebildetes Oberflöz nachgewiesen, das aber ebenfalls kaum abbauwürdig ist und durch glaziale Stauchungen, Verschiebungen und Erosionen stark gelitten zu haben scheint.
Die Lagerung des Tertiärs ist ziemlich eben. Die Kohle scheint unter der oft sehr bewegten Oberfläche gleichmäßig hindurchzustreichen. Dagegen ist sie durch diluviale und spättertiäre Auswaschungen, die tiefe Wannen in sie eingefressen haben, und die jetzt mit diluvialen Sanden und Kiesen wieder ausgefüllt sind, stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
Ueber. die auf Blatt Oppelhain befindlichen Braunkohlengruben ist folgendes zu sagen:
Bei der kleinen Grube Gotthold westlich Hohen-Leipisch, lag unter einer Decke von diluvialen Sanden und Kiesen das ungefähr 5 m mächtige Unterflöz, das aber bereits abgebaut ist. Wie auch bei der gleich zu besprechenden Braunkohlengrube Erna liegt hier das Diluvium unmittelbar auf der Kohle ohne Zwischenlagen von tertiären Sanden und Tonen. Die diluvialen Eismassen müssen bei ihrem Vorrücken die wenig widerstandsfähigen tertiären sandigen und tonigen Bildungen gänzlich zerstört haben. Bei ihrem Rückzuge haben dann die Schmelzwasser ihren Schutt in Gestalt von Sanden und Kiesen gleich auf der Kohle abgelagert. Der zerstörenden Wirkung namentlich des Eises ist es auch zuzuschreiben, daß das Unterflöz nicht mehr als einheitlicher durchgehender Horizont erscheint, sondern nur in kleineren isolierten Partieen. Außer dem Vorkommen bei Grube Gotthold und Erna ist noch zu erwähnen dasjenige bei Schönborn(Grube Pauline), zwischen Frankena und Münchhausen auf Blatt Kirchhain und südöstlich Punkt 105,7 am Wege Bahnhof Dobrilugk-Kirchhain nach Hennersdorf. Die Gegend zwischen diesen Gebieten ist abgebohrt worden; Kohle wurde nicht festgestellt. Es ‚ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, daß die Ablagerung der Braunkohle auch schon in isolierten Becken vor sich ging, die nicht miteinander in Verbindung standen, sondern durch höher gelegene Flächen voneinander getrennt waren.\
Die auch schom abgebaute Grube Erna bei Rückersdorf wird rings von kohlenfreiem Gelände umgeben; ‚die diluviale Bedeckung betrug hier 4—8 m. Augenblicklich werden noch ein paar kleine stehengebliebene Pfeiler von Kohle herausgeholt. Aussichtsreicher' liegen die Verhältnisse bei Schönborn im Nordwesten des Blattes. Hier soll die