Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 26 [Neue Nr. 4447] (1927) Oppelhain / bearb. durch R. Cramer ..
Entstehung
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Das Alluvium 15

hören also ihrem Alter nach am den Anfang der Alluvialperiode. Oft ist der Flugsand zu hohen Wällen. und Zügen zusammengeweht erwähnt sei die schöne Parabeldüne nördlich Oppelhain, oft bedeckt er nur als dünne Decke die darunter liegenden kiesigen Sande. Die im Tale der Kleinen Elster abgelagerten Flußsande sind nichts anderes als umgelagerte Terrassen- und Hochflächensande, die meist einen starken Eisengehalt aufweisen, der z. B. bei Lindenau den dorti­gen Talboden auffallend rotbraun färbt.

Jünger als die Dünen sind die zahlreichen humosen Bildungen des Blattes. Der Torf besteht aus zersetzten Pflanzenteilen und kann sich nur unter Wasser bilden, welches den Zutritt der Luft und damit die gänzliche Zersetzung der Pflanzenteile verhindert. Namentlich im Osten und Südosten bildet er ausgedehnte Flächen, seine Mächtig­keit überschreitet selten zwei Meter, so namentlich in dem. kaum zugänglichenLoben.

Die Moorerdebildungen finden sich in zahlreichen kleine­- ren Rinnen und Senken. Sie sind ein Gemenge von humosen und sandigen Bestandteilen. Durch Zunahme der ersteren gehen sie in Torf, durch Abnahme in humosen Sand über. Sie können entstehen, wenn bei üppigem Pflanzenwuchs die Humusteile im Sande infolge des nahen Grundwassers sich derartig anreichern, daß ein schwarzer und bündiger Boden ‚entsteht.

Zu den humosen Bildungen gehört auch der namentlich in den großen Forsten verbreitete oder verbreitet gewesene durch die Kultur z. T. zerstörte Rohhumus, der die kiesigen Sande in einer Mächtig­keit von 1025 cm bedeckt. Er ist entstanden aus dem starken Abfall der Nadelbäume zusammen mit den starken Heidekrautbedeckun­gen in. Form huminsaurer Verbindungen. Seine ehemals größere Verbreitung ist jetzt noch zu erkennen an der scharfen weißen Bleich­zone der kiesigen Sande und der darunter folgenden tiefen braunen nicht sehr starken Ortsteinbildung, die beide an der. Unfruchtbarkeit des Bodens Schuld sind.

Zu den tonigen Bildungen gehört der im Tale der Kleinen Elster. abgelagerte Schlick. Es ist ein von zahlreichen Sandlagen durch­setzter feinsandiger Ton, dessen Material aus den zerstörten diluvialen Beckentonen stammt. Seine Mächtigkeit ist unbedeutend, selten über­schreitet sie zwei Meter, oft bedeckt er nur als dünne Decke die unterlagernden Sande.

Als Abrutsch- und Abschlämmassen wurden Bil­dungen ausgeschieden, die durch Regen und Schmelzwässer von den Abhängen heruntergespült und inRinnen, Senken und kleinen Ver­tiefungen wieder abgelagert wurden. Sie zeigen je nach dem Ort ihres Herkommens eine verschiedenartige Zusammensetzung; stets sind sie unrein, verlehmt und mit Humusteilen durchsetzt.

Die Abraumkippen der Braunkohlengruben und die wieder zu­

geschütteten Tagebaue wurden als aufgeschütteter Boden dargestellt.