Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 33 [Neue Nr. 4548] (1927) Mückenberg / bearb. durch P. Assmann, R. Cramer u. E. Picard
Entstehung
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Das Paläozoikum, Das Tertiär 11

nach Osten bis Uhyst erstreckte. Aus diesen Glimmersanden ist später, als der See trocken gelegt war, durch die Tätigkeit der Winde der bekannte Glassand entstanden. Diese haben genau wie heute in unseren Dünen die feinen Quarzkörner zu Hügeln und Wällen zu­sammengeweht. Die feinen leichteren Glimmerblättchen sind dabei weiter fortgeführt und an anderen Stellen wieder abgelagert worden.

Die zwischen den Glimmersanden eingelagerten Kohlenletten sind in. den allermeisten Fällen von schwarzgrauer bis tiefschwarzer Farbe. Sie sind als sandige bis feinsandige Tone zu bezeichnen, die oft auch in tonige Sande übergehen können. Auch. sie enthalten starke Beimengungen von Glimmer. Ihre Mächtigkeit schwankt. Wäh­rend sie oft in nur dünnen Bänkchen die Glimmersande durchsetzen, zeigen sie an anderen Stellen Mächtigkeiten von mehr als 10 m.

Die Braunkohle

Die auf Blatt Mückenberg vorkommende Kohle gehört dem Unterflöz an. Ihre Beschaffenheit ist recht verschiedenartig.- Es lassen sich unterscheiden eine dichte, holzarme, stückige Kohle, eine mehr mulmige, beim Abbau in kleine Stücke zerfallende sogenannte Rieselkohle und eine dünngeschichtete, an Blättern und Samen reiche Blätterkohle. Das hier nicht entwickelte Oberflöz zeigt von dieser Ausbildung keine nennenswerten Unterschiede. In beiden Flözen treten riesenhafte aufrechtstehende Stümpfe zweier Nadelhölzer auf, die den Gattungen Taxodium distichum und Sequosa sempervirens an­gehören. Diese schon seit langer Zeit vor allem aus dem Senftenberger Braunkohlenrevier bekannten aufrechtstehenden. Baumstümpfe dürfen als Beweis dafür gelten, daß die Kohle autochthon ist, d. h. von an Ort und Stelle wachsenden und nicht von zusammengeschwemmten Pflanzen gebildet wurde. Sie entstand aus einem ehemaligen Wald­moore, wie.es heute die großen Taxodiummoore: Nordamerikas dar­stellen. Auf Grund der Jahresringe hat man für manche dieser Baum­stümpfe ein Alter. von mehr als 4000 Jahre errechnet. In der Braun­kohle treten an manchen Stellen Einlagerungen von Sanden und Kiesen auf, die die Gewinnung der Kohle erschweren. Keilhack!) ist der Ansicht, daß diese Verunreinigungen der Kohle erst nach ihrer Ablagerung in diese hineingekommen sind. Er unterscheidet nach Alter, Art und petrographischer Beschaffenheit der Einlagerungen zwei Gruppen:;

1. Einlagerungen diluvialer Sande und. Kiese, durch glaziale Auf­arbeitung des Flözes in älteren Abschnitt der Eiszeit in diese hineingelangt.

2. Einlagerungen tertiärer Sande, in tertiärer Zeit in das Flöz hineingekommen, als dieses bereits fertig gebildet war.

Die erste Art von Störungen findet sich da, wo das Flöz von

diluvialen, sandig-kiesigen Bildungen der zweiten Eiszeit in größerer

1) Jahrb: Pr. Geol. L.-A. für 1920. Bd. XLI, T. II, S. 153 ff.