10: Blatt Elsterwerda
Braunkohlenbergwerk Agnes bei Plessa(Elster)
Das Hauptflöz ist 5—6 m mächtig und besteht aus einer zähen, Kohle mit viel lignitischem Holz und Spuren von Schwefelkies. Etwa 0,8—1 m unter der Oberkante findet sich eine hellere Schicht von 20 cm Mächtigkeit. Vereinzelt ist das Vorkommen. von Gips dicht unter der Oberkante des Flözes. Ueber dem Hauptflöz folgt, durch ein 0,1—0,4 m mächtiges Zwischenmittel von Sanden, tonigen Sanden und Tonen getrennt, noch ein oberes Flöz von ca. 1 m Mächtigkeit, das zuweilen nochmals in zwei Flöze ‚gegliedert ist.
Das Hauptflöz ist im allgemeinen söhlig gelagert; flache Mulden und Sättel sind vorhanden. Ganz vereinzelt sind diluviale Auswaschungen, von denen eine im Sommer 1921 aufgeschlossen war, die bis auf die Oberfläche der Kohle reicht.
Das Ausgehende des Flözes liegt ungefähr an der Grenze von Höhendiluvium und dem Rande. des Urstromtales. Das Tertiär wird abgeschnitten durch diskordant aufgelagerte diluviale Schichten. Die Unterkante des Hauptflözes liegt ungefähr in der Höhe der heutigen Talaue; daraus ergibt sich, daß das Flöz und seine hangenden Partieen in diluvialer Zeit innerhalb des Urstromtales zerstört worden sind.
Im Liegenden des Hauptflözes folgt zunächst ein durchschnittlich 0,4—0,5 m, zuweilen 1 m mächtiger fetter Ton, dann weißer Quarzsand.
Das Gesamtprofil im Tagebau der Grube Agnes setzt sich demgemäß aus folgenden Schichten zusammen:
Hangendes: 2—15 m Sand und kiesiger Sand... Diluvium ca. 1 m schwarzer. Ton,. A Miocän ca. 4 m Quarzsande mit tonigen Streifen, ca. 1 m Obere Kohle, zuweilen in 2 Unterflöze
zerfallend, 0,1—0,4 m Flözmittel, 5—6 m Hauptflöz, 0,4—1,0 m Ton.
Liegendes: Quarzsand.
Braunkohlengrube Emilie
Im Jahre 1856 wurde im Gebiete des Rittergutes Döllingen auf Grube Emilie mit dem Braunkohlenbergbau auf Grund von Bohrversuchen begonnen, der nach einigen Jahren infolge von Wasserschwierigkeiten zum Erliegen kam. In den Jahren 1872 bis 1883 wurde der Tiefbau der Grube Emilie von neuem ın Angriff genommen, Deckgebirge 20—26 m; Kohle 1—8 m, örtlich bis 12 m, durchschnittlich
4 m.