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2615 = [Neue Nr. 4547] (1927) Elsterwerda / geolog. und agronom. bearb. durch E. Picard
Entstehung
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10: Blatt Elsterwerda

Braunkohlenbergwerk Agnes bei Plessa(Elster)

Das Hauptflöz ist 56 m mächtig und besteht aus einer zähen, Kohle mit viel lignitischem Holz und Spuren von Schwefelkies. Etwa 0,81 m unter der Oberkante findet sich eine hellere Schicht von 20 cm Mächtigkeit. Vereinzelt ist das Vorkommen. von Gips dicht unter der Oberkante des Flözes. Ueber dem Hauptflöz folgt, durch ein 0,10,4 m mächtiges Zwischenmittel von Sanden, tonigen San­den und Tonen getrennt, noch ein oberes Flöz von ca. 1 m Mäch­tigkeit, das zuweilen nochmals in zwei Flöze ‚gegliedert ist.

Das Hauptflöz ist im allgemeinen söhlig gelagert; flache Mulden und Sättel sind vorhanden. Ganz vereinzelt sind diluviale Aus­waschungen, von denen eine im Sommer 1921 aufgeschlossen war, die bis auf die Oberfläche der Kohle reicht.

Das Ausgehende des Flözes liegt ungefähr an der Grenze von Höhendiluvium und dem Rande. des Urstromtales. Das Tertiär wird abgeschnitten durch diskordant aufgelagerte diluviale Schichten. Die Unterkante des Hauptflözes liegt ungefähr in der Höhe der heutigen Talaue; daraus ergibt sich, daß das Flöz und seine hangenden Par­tieen in diluvialer Zeit innerhalb des Urstromtales zerstört wor­den sind.

Im Liegenden des Hauptflözes folgt zunächst ein durchschnitt­lich 0,40,5 m, zuweilen 1 m mächtiger fetter Ton, dann weißer Quarzsand.

Das Gesamtprofil im Tagebau der Grube Agnes setzt sich dem­gemäß aus folgenden Schichten zusammen:

Hangendes: 215 m Sand und kiesiger Sand... Diluvium ca. 1 m schwarzer. Ton,. A Miocän ca. 4 m Quarzsande mit tonigen Streifen, ca. 1 m Obere Kohle, zuweilen in 2 Unterflöze

zerfallend, 0,10,4 m Flözmittel, 56 m Hauptflöz, 0,41,0 m Ton.

Liegendes: Quarzsand.

Braunkohlengrube Emilie

Im Jahre 1856 wurde im Gebiete des Rittergutes Döllingen auf Grube Emilie mit dem Braunkohlenbergbau auf Grund von Bohr­versuchen begonnen, der nach einigen Jahren infolge von Wasser­schwierigkeiten zum Erliegen kam. In den Jahren 1872 bis 1883 wurde der Tiefbau der Grube Emilie von neuem ın Angriff genommen, Deck­gebirge 2026 m; Kohle 18 m, örtlich bis 12 m, durchschnittlich

4 m.