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2615 = [Neue Nr. 4547] (1927) Elsterwerda / geolog. und agronom. bearb. durch E. Picard
Entstehung
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20 Blatt Elsterwerda

Miocäne Tone= S: eignen sich vorzüglich zur Herstellung von Töpfereiwaren und haben zu der. Töpferindustrie in Hohenleipisch und Döllingen geführt; zurzeit werden Blumentöpfe und Blumenvasen nur in Hohenleipisch her­gestellt. Die-in der Grube zwischen Gröden und Seiffertsmühl ge­grabenen. Tone finden Verwendung für Kacheln, Steingutkapseln, feuerfeste Schamottesteine, Hafentone in Glasfabriken und Retorten in Gasanstalten; die unreinen Tone werden zu Ziegelsteinen gebrannt.

Torf; ist. bereits früher an verschiedenen Stellen der Elsterniederung zu

Brennzwecken gestochen worden; zur Zeit der Aufnahme wurde nur in ganz geringem Umfang Torf nördlich von Seiffertsmühl gestochen.

Raseneisenstein; wurde durch die Lauchhammereisenwerke ausgebeutet; die Distrikts­verleihung Detlev. auf Eisenstein erfolgte 1737 bezw. 1776.

im

Grund wasserverhältnisse

Die Grundwasserverhältnisse eines Gebietes stehen in innigem Zusammenhang mit dem geologischen Aufbau. Dementsprechend haben wir innerhalb des Blattes Elsterwerda zwei Hauptgrundwassergebiete zu unterscheiden:)

a) das Urstromtal, b). die Hochfläche.

a) Das Urstromtal

Das weite alluviale Gebiet war ehemals, ein Sumpfland mit sehr hohem Grundwasserstand, dessen Urbarmachung nur durch eine syste­matische Entwässerung mittels. Abzugsgräben und Eindeichung der regulierten Schwarzen Elster und Pulsnitz möglich war. In neuerer Zeit sind auch Dränagen durchgeführt worden, jedoch nicht überall. Von jeher haben die ungünstigen Gefälleverhältnisse diese Kulturarbeiten sehr erschwert. Den höchsten Grundwasserstand zeigen in dem ge­waltigen Urstromtal die alluvialen Bildungen, der Torf, die Moorerde, die alluvialen Sande und der Schlick. An den Torfstichen kann ınan das. Grundwasser wenige Dezimeter unter. der Grasnarbe beobachten. Die tonigen Schlickböden sind schwer durchlässig für die Nieder­schlagswässer, die darauf stagnieren, und werden deshalb mit Recht in ausgedehnten Flächen als Wiesen nutzbar gemacht. Etwas tiefer steht das Grundwasser innerhalb der alluvialen Sandflächen, diesich zZ. T. unbedeutend über die Torf- und Schlickflächen erheben. Das Grundwasser ist hier in dem Niveau des Grundwassers im moorigen Gebiet. zu suchen.