Teil eines Werkes 
2615 = [Neue Nr. 4547] (1927) Elsterwerda / geolog. und agronom. bearb. durch E. Picard
Entstehung
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Land- und forstwirtschaftlicher Teil 39

gekauft worden, und nach. Abholzung durch den Forst-Fiskus sind die Neulandflächen an Besitzer der umliegenden Dörfer nach einem bestimmten Amortisations-System abgegeben worden, das die Lände­-reien allmählich in den Besitz der Interessenten übergehen läßt. Die Schwierigkeit der Bewirtschaftung dieser an sich wertvollen Flächen ist also in keiner Weise erleichtert, um so mehr, als eine so gründ­liche Melioration, wie sie geplant war, durch die Bauern kaum aus­geführt werden kann. Jedoch ist ein gewisser Intensivierungsreiz durch die Umwandlung des Pachtverhältnisses in ein Eigentums­verhältnis geschaffen. x

Interessiert, bzw. beteiligt am Schraden sind die Ortschaften:

Frauwalde, SE Prösen, Hirschfeld, Kotzschka, Groß-Thiemig, Krauschütz, Kolonie Schraden, Kraupa, Gröden, Dreska, Seiffertsmühl, Hohenleipisch, Merzdorf, Kahla, Wainsdorf, Döllingen, ‚Plessa, Mückenberg.

Seiffertsmühl und Merzdorf

Der Kleinanbau von Gurken, Zwiebeln, Mohrrüben ist hier ver­breitet. Die Anbauflächen liegen in der Elsterniederung. Es sind meist erhöhte Beete in nicht zu nassem Grunde, gelegentlich auch kleinere Stücke inmitten der Wiesen. Die Zwiebeln werden. als Pflanzenzwiebeln wegen der Frostgefahr gebaut. Man wechselt im Anbau zwischen:;

Pflanzenzwiebeln,

Gurken,

Mohrrüben,

Runkelrüben(als Zwischenbau).

Auch die Gurken werden wegen der Maikälte in Töpfen gezogen und ausgepflanzt. Mit dieser Art fast gartenähnlicher Nutzung be­fassen sich ausschließlich Kleinbetriebe. Die Flächen werden mit eigenen Arbeitskräften umgegraben(nicht gepflügt!) und gejätet. Das Absatzgebiet für die Produkte ist meist Dresden und die sächsischen Industriebezirke. Der Reinertrag ist recht wechselnd und eine Rente nur bei der ausschließlichen Verwendung eigener Arbeitskräfte möglich.

Der Bezirk

Gruhno, Lindena, Rückersdorf, Friedersdorf

leidet nicht seltenunter Nässe. Da wenig Dränage vorhanden, herrscht Beet-Kultur vor. Der Bezirk verfügt Dank seiner: tiefen Lage über ein gutes. Wiesenverhältnis und teilweise gute Böden, die bei hohem Grundwasserstand viel Nässe vertragen können.