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2615 = [Neue Nr. 4547] (1927) Elsterwerda / geolog. und agronom. bearb. durch E. Picard
Entstehung
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Land- und forstwirtschaftlicher Teil 41

Plessa 40% Wiesen 60% Acker Döllingen 8%2%»; Kraupa 5%95%(nicht haferfähiger Boden) (Das große Interesse der Gemeinde Kraupa an Grundbesitz im Schraden ist verständlich aus dem Mangel an Grünland und hafer­fähigem ‚Boden).

Die Nutzviehhaltung im Kreise ist im Verhältnis zur Fläche meist recht stark(44,7 Rinder auf 100 ha landw. gen. Fläche), trotz fehlen­den Weideganges, was einen lebhaften Jungviehverkauf bedingt, wofür der Kreis Liebenwerda bekannt ist.;

Grünland-Wirtschaft

Dränagen sind im Gebiete unserer Lieferung relativ selten. Die

Vorflutverhältnisse der Elsterniederung sind schlecht. Elster und Puls­» nitz sind seit den 60er Jahren reguliert und eingedämmt. Die Ein­mündung der Vorflutgräben erfolgt in Dammeinschnitten, was bei Hochwasser durch Rückstau die Gefahr der Ueberschwemmung in sich birgt. Es ist jetzt geplant, die Dämme ganz zu schließen und das Wasser aus den Vorflutgräben durch Pumpen hinüber zu heben. Es bestehen wie erwähnt großzügige Pläne, auf genossen­schaftlichem Wege Moorflächen im Schraden in Grünland umzuwan­deln, nachdem durch Verbesserung der Vorflut und Ausbaggern der Elster das Grundwasser wesentlich abgesenkt ist. Trotzdem die Braun­kohlenwerke sich bemühen, nur geklärte Grubenwässer der Elster zuzuleiten, ist.die vollkommene Klärung doch technisch. so schwierig, daß sich im Laufe der Zeit, wie festgestellt wurde, auf der regulierten Strecke des Flusses 1,5 Millionen Kubikmeter Braunkohlenschlamm ansammeln konnten. Die Folge davon ist, daß die Elster mehr und mehr verschlammt, und da das Geld. zum Ausbaggern fehlt, wird die Befürchtung gehegt, daß in absehbarer Zeit die Vorflut­verhältnisse hierdurch so schlecht werden, daß die ganze Niederung wieder wie vor der Regulierung zu Sumpfland wird.

Im.Lohden(nördlich ‚Döllingen) ist eine Kultur von salix americana angelegt. Die Analyse dieses Bodens im Lohden ergab nach Tacke-Bremen einen hohen Gehalt an freier Schwefelsäure. Nach­dem der Rohboden aber einen halben Meter tief rigolt und eine starke Aetzkalkgabe gegeben worden ist, gedeiht die Weide gut.

Das Höhenrevier

der Oberförsterei Elsterwerda liegt zwischen Grünewalde, Plessa, Döl­lingen, Hohenleipisch, Friedersdorf, Oppelhain, Gorden, Staupitz. Die Hauptholzart ist Kiefer im 120 jährigen Umtrieb, z. T. in Gemein­schaft mit Birke als Mischholz in 80 jährigem Umtrieb. Die Kiefer ist durchschnittlich zweiter und dritter, zum Teil auch vierter Boni­tät... Die besten Kiefern stehen bei Plessa, Staupitz, Hohenleipisch. Die Kiefer fliegt im ganzen Revier an und kann überall natürlich verjüngt werden, mit Ausnahme der-Torfflächen, wo der Anflug ausfriert. Die die Verjüngung hindernde Bodendecke(Trockentorf)