Miozän S 13
der Gegend von Senftenberg(Grube Viktoria, Henkels Werke, Zschipkau, Costebrau usw.). Diese Flora ist von P. MENZEL bearbeitet und in den Abhandlungen der Preuß. Geol. Landesanstalt N. F. Heft 46: veröffentlicht worden. Es seien hier nur folgende Arten genannt: Taxodium. distichum miocenicum Heer, Sequoia Langsdorfi Bgt. sp., Cephalotaxites Olriki Heer sp., Pinus sp., Salix varians Göpp., Populus balsamoides Göpp-., Juglans Sieboldiana Max. foss. Nath. Pterocarpa castaneafolia Göpp: SP-.
Aus der Gesamtausbildung dieser Flora sind auf die daraus abzuleitenden klimatischen Verhältnisse zur Zeit ihrer Ablagerung in den Tonen nach MENZEL{folgende Schlüsse zu ziehen::
„Das Klima der Gegend ist zur Miozänzeit jedenfalls ein mildes und feuchtes gewesen, davon legen. die überlieferten Pflanzenreste Zeugnis ab; die Buche verträgt kein extremes Klima und braucht zu allen ‚Jahreszeiten Niederschläge; Kastanie, Platane, Linde u. a. bedurften eines gemäßigten, gegen frühere Perioden weniger heiß aber feuchter gewordenen Klimas. Feuchten Boden beanspruchten Weiden, Pappeln, Erlen, Haselnuß und die Sumpfzypresse Taxodium distichum Rich., die an der Bildung der Kohlenflöze vorzugsweise: beteiligt ist, und deren z. T. noch aufrecht stehende Stümpfe ein treiflicher Beleg für die autochthone Entstehung des Kohlenflözes sind.“
Mit den noch zu besprechenden Sanden und Kiesen wechsellagern auch allerdings immer nur unbedeutende ähnliche Tonablagerungen. Man könnte dadurch vielleicht versucht werden, die Tone an der Basis der Sande und Kiese mit diesen für etwa gleichalt und nur faziell verschieden zu halten, und sie dann auch ins Pliozän stellen.
Da aber die Tone auf den Nachbarblättern bisher als Miozän gegolten haben, ist es nach allem ‚das beste, sie auf Blatt Vetschau ebenfalls ins Miozän zu reihen.
Noch ein Punkt könnte vielleicht mit dazu verleiten, die Einreihung ins Pliozän vorzunehmen, das ist die Ähnlichkeit der Tone mit den Posener Flammentonen, die von MENZEL und JENTZSCH ins Pliozän gestellt worden sind. Im Posener Flammenton finden sich aber beweisende: Fossilien. So lange im Ton unseres Blattes diese nicht auch. gefunden worden sind, liegt aber kein Grund vor, von der MENZELschen Altersdeutung und Anschließung ans Miozän abzugehen.‘
KORN beschreibt in einem Aufnahmebericht zwei weitere Miozänvorkommen auf Blatt Vetschau, von denen er vermutet, daß es sich nicht um anstehende Schichten, sondern um losgerissene Schollen im Diluvium handelt, also Schollen, die vom Inlandeis aus ihrer ursprünglichen Lage losgerissen und nach einigem Transport an anderer Stelle zurückgelassen wurden:„Die eine Stelle findet sich im Dorf Weissagk im Abhang der Sandgrube unterhalb der Windmühle am Kriegerdenkmal, wo sich in dem künstlich geschaffenen Aufschluß eine etwa 112 m mächtige Scholle von tertiärem Ton überlagert von Geschiebemergel beobachten läßt. Die zweite Stelle Liegt etwa 1,5km