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Grad-Abtheilung 59, Blatt 17 [Neue Nr. 4250] (1929) Vetschau / bearb. durch J. Korn ..
Entstehung
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Diluvium 25

Aufschlüsse im Sander zeigen häufig eine mehr oder weniger ausgeprägte Kreuzschichtung, vor allem im Endmoränen-nahen Gebiet. Weiterhin ist die Lagerung eine meist gleichmäßig schichtungslose. Dies rührt daher, daß die abfließenden Wässer nach dem Tal hin immer mehr an Strömung und mithin an Kraft verlieren. Es wird also immer weniger und immer feineres Material noch mitgeführt, so daß der Sander nach dem Becken hin gleichmäßiger und fein­körniger wird. Nahe der Endmoräne wechselt das. Wasser, durch größere und kleinere Geschiebe gezwungen, häufig seinen Lauf, bahnt ihn sich neu und verbaut ihn wieder. Dadurch kommt die Kreuz­schichtung zustande.:;

Der Sander- Sand ist wie jeder Diluvialsand ein Gemenge aus Quarz-, Feldspat- und anderen Mineralkörnern verschiedener Größe. Die Bestandteile unter 2 mm überwiegen oder sind allein vorhanden. In unregelmäßiger Verteilung kommen kleine Kieslagen vor, doch gaben sie nirgends Veranlassung zur Ausscheidung von Kies(dg).

Nur bei Dubrau dicht an der westlichen Blattgrenze ist ein schmaler. Streifen, der bis 2 m Tiefe Sandr-Sand zeigt, Der Sand wurde hier auf die Grundmoräne aufgeschüttet, die nach O0 hin ‚unter dem Sand heraustritt. Es ist entsprechend eine Übergangszone vor­handen, in der unter dem Sandr-Sand mit dem 2-m-Bohrer der

Geschiebemergel zu erreichen ist(©)

Bei einer Untersuchung des Geschiebematerials auf Blatt Vetschau ergibt ‚sich, daß außer den im norddeutschen Flachland verbreiteten nordischen Geschieben aller Art sehr. viel Quarzite, Sandsteine, Kon­glomerate,. Grauwacken, Kieselschiefer, Granite und viele andere Gesteine zu finden sind, deren Heimat im Paläozoikum Schlesiens, Sachsens und der Lausitz zu finden ist. Auch sind viele Gesteine vorhanden, bei denen es nicht ausgeschlossen ist, daß sie südlichen bzw. einheimischen Ursprungs sind.

Diese Zone desgemischten Diluviums reicht bis an den Süd­rand des GlogauBaruther Urstromtales.;

Das Beckendiluvium

Außer den schon erläuterten Unterschieden zwischen dem Hoch­flächen- und dem Beckendiluvium sei noch auf einen weiteren Unter­schied zwischen. beiden hingewiesen, der in der Geschiebeführung liegt.

Die Hochflächen zeigen überall mehr oder weniger reichliche Bestreuung, die dem Becken vollkommen fehlt. Natürlich wird man trotzdem ab und zu einmal irgend ein Geschiebe finden.

Hochflächen- und Beckendiluvium sind meist durch eine deutliche Stufe von einander geschieden, die den einstmaligen Stand des Stau­sees und seinen allmählich fallenden Rückzug anzeigt.