Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
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10 Blatt Kalau

Becken, Hochfläche und die zur Hochfläche gehörigen Inseln stoßen mit langer Front aneinander. Zwischen der tertiären Hochfläche ‚und dem Becken besteht ein sehr steiler und scharf ausgeprägter Übergang von dem Gelände vor dem Kuhringsberg an bis zur Blatt­grenze im O, der besonders deutlich ist vor dem Weinberg. Eine Aufeinanderfolge aller 3 Stufen liegt nur im Gelände südlich von Kabel vor. Die diluviale Hochfläche steigt nach S hin an und legt sich von W her auf das Tertiär auf, so daß bei Settinchen die tertiäre und diluviale Hochfläche nicht mehr getrennt sind.

Der Form nach heraustretend und bemerkenswerte Höhen bildend liegen im SW des Blattes, bei Kraupe und Gollmitz einige End­moränenkuppen, die dem nördlichen Zweig der beiden Endmoränen­züge angehören, die den Niederlausitzer Grenzwall krönen.

Die Formen der höchsten Erhebungen im Tertiärgebiet des Blattes sind breite, kuppige, die von der Materialbeschaffenheit des Unter­grundes abhängen. Meist sind es Kieskuppen, die die höchsten Partien ausmachen und deutlich abgesondert heraustreten.

Im Diluvialplateau herrschen, abgesehen von den Endmoränen, langwellige, sanfte Formen vor.

Die Becken schließlich sind mehr oder weniger eben, sanft geneigt und stetig ansteigend von N nach S von 60 m bis etwa 90 m. Aus dem Becken tritt im N an der Grenze gegen Blatt Lübbenau ein gestreckter, gewölbter, etwa 112 km langer Rücken heraus, der sich auf Blatt Lübbenau fortsetzt und als Wallberg(Os) aufzufassen sein dürfte. Er überragt sein Umland um 810 m und ist von Becken­saum zu Beckensaum etwa 200 m breit.

II. Der geologische Aufbau

Am geologischen Aufbau von Blatt Kalau sind die Tertiär- und Quartärformation beteiligt, mit ihren Abteilungen Miozän und Pliozän, bzw. Diluvium und Alluvium.

Da Blatt Kalau zur Randzone des Niederlausitzer Braunkohlen­gebietes gehört, sind auf ihm eine große Reihe von Bohrungen nieder­gebracht worden, um den Braunkohlenvorrat zu ermitteln. Auf ihnen, dem Studium des anstehenden Tertiärs und dem Vergleich mit den Bohrungen auf den Nachbarblättern- beruht unsere Kenntnis dieser Schichten. Wegen der wirtschaftlichen Bedeutung der Braunkohle ‚und der eingeschalteten' Tone kommt dem Tertiär erhöhte Bedeu­tung zu.

a) Das Tertiär

Von den Formationsgliedern des Tertiärs sind auf Blatt Kalau und den Nachbarblättern anstehend oder erbohrt bekannt: Ober­oligozän, Miozän und Pliozän.;

Das Oberoligozän wurde in zwei der schon erwähnten staatlichen Tiefbohrungen auf dem Blatt Cottbus-West in etwa 130180 m Tiefe angetroffen; und zwar in den Bohrungen Priorfließ und Groß-Ströbitz.