Pliozän S 17
Die beschriebenen Ablagerungen des Miozäns kennzeichnen dieses als eine Festlandszeit, die Land- und Süßwasserbildungen geschaffen hat. In große, flache Becken wurden von Flüssen aus den Abtragungsgebieten im Süden die Tone und Sande gebracht, die die Becken allmählich auffüllten und die Möglichkeit zur Entstehung der Braunkohlensümpfe. gaben. Eine Senkung ließ den Zyklus noch ein zweites Mal sich abspielen und eine erneute Senkung gab die Möglichkeit zur Herbeiführung und Sedimentation der Deckschichten des 3. Zyklus. Ein Zusammenhang zwischen den genannten Zyklen der Braunkohlenbildung, Senkungsvorgängen und Meerestransgressionen im Obermiozän scheint sicher zu bestehen.
2. Das Pliozän
Über den ins Miozän gestellten Flaschentonen folgen Sande und Kiese von ziemlicher Mächtigkeit, die das Pliozän darstellen.
Es sind reine Quarzsande und Kiese, die wenig schwarze Quarzite und Kieselschiefer führen; außerdem findet sich selten etwas kaolinisierter Granit. Paläozoische Tonschiefer, Konglomerate und Sandsteine sollen auf der Klettwitz—Senftenberger Hochfläche gelegentlich noch ‚erkennbar sein. Chalcedone, Achat und andere Quarzvarietäten, die bei Klettwitz, Zschipkau und Kostebrau noch relativ häufig sind, treten im Bereich des Blattes noch viel mehr in den Hintergrund. Die Heimat dieser Materialien ist im Süden, in Sachsen, in Schlesien und vielleicht in der südlichen Mark in den dort anstehenden paläozoischen Schichten zu suchen.
Zwischen den Sanden und Kiesen scheinen alle Übergänge zu bestehen. Die Grube der Kieswäscherei Fabian bei Buchwäldchen bietet einen sehr schönen Aufschluß. Der Kies erreicht hier eine Mächtigkeit von 10 m. Zwischen dem Kies, der ein deutliches Einfallen nach O zeigt, mit allerdings wechselnden‘ Fallwinkeln, sind auch völlig reine Glassande ‚eingelagert. Eisenschüssige Partien fehlen nicht. Kreuzschichtung ist gut zu beobachten.
In den Sanden und Kiesen liegen als weitere Einlagerungen Tone, von der gleichen Art und Beschaffenheit wie auch die miozänen, liegenden Tone. Allerdings erreichen diese Tonlagen weder große Mächtigkeit noch Ausdehnung. Sie konnten deshalb auch in der Karte nur durch gelegentliche Einschreibung von k auf pliozänem Untergrund dargestellt werden.
Das Pliozän nimmt den SO des Blattes Kalau ein in den Revieren des Plieskendorfer und Weissagker Forstes. Morphologisch ragt es sehr. deutlich aus dem Diluvium empor, wenigstens nach O hin, während es von W her von Diluvium überdeckt wird, und dann natürlich auch der Unterschied zwischen tertiärer und diluvialer Hochfläche verloren geht.
Auf der. NW-Seite der Bahnlinie Halle—Sagan treten die pliozänen Sande auch zutage(vgl. Profil), sie liegen auf dem Miozänton und werden von Diluvium zugedeckt. Sie erreichen auf dieser Seite
2