Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
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18 Blatt Kalau

allerdings nicht die Mächtigkeit und Ausdehnung wie in der Um­gebung des Kessel- und Kuhringsberges.

Der NameSilberberg bei Kalau scheint auch darauf hinzu­deuten, daß heller pliozäner Sand, vielleicht aber auch miozäner Glimmersand anstand oder ansteht. KORN hat allerdings kein Tertiär ­kartiert; es ist nur eine völlig zugewachsene Grube vorhanden.

Die Trennung von Sand und Kies auf der Karte und Abgrenzung bzw. Ausscheidung von Kies auf dem Tertiärplateau: hat einige größere und kleinere Kiespartien ergehen, deren größte vom Wein­berg aus nach SSO und parallel zum Südrand im Weissagker Forst. und am Kuhringsberg liegen.

Die Kiese nehmen meist die höchsten Teile des Plateaus ein. Offenbar trat eine ‚allmähliche Vergröberung des sedimentierten Materials ein, eine Vergröberung, die aber nicht überall und gleich­förmig zum Ausdruck kommt. Sie ist auf Sedimentationsunterschiede zurückzuführen.

Die Ablagerungen stammen aus Flüssen und Seen des jung­tertiären Festlandes. Kreuzschichtung, der Wechsel in der Korn­größe und. der, Wechsel zwischen Sand und Ton zeigen, daß die Flüsse ihren Lauf häufig verlegten, aufgestaut wurden und wieder durchbrachen. Auch das Gefälle ist ein ungleichmäßiges gewesen.

Natürlich bedingte die Widerstandsfähigkeit der Kiese gegen die Einflüsse der Verwitterung die Ausgestaltung der Hochfläche und den steilen Rand gegen das Beckendiluvium. Dieser Steilrand ist ganz besonders gut um den Weinberg ausgeprägt. Am Kuhringsberg be­wirken gleichfalls die Kiese den Anstieg vom Tertiärplateau zu dem breiten Rücken des Berges, der einen sehr schönen Ausblick auf das diluviale Vorland gewährt.

An einigen Punkten, so am Aufstieg von N her zum Weinberg, am Kesselberg und am Roten Berg bei Ogrosen(Blatt Vetschau) sind die obersten Kiese bzw. Sande durch infiltrierte Eisenlösungen zu einem harten Eisenfuchs bzw. einer Ortsteinbank verhärtet und ver­kittet, die wie ein Sandstein oder Konglomerat anmutet und die Wider­standsfähigkeit noch erhöht hat. Die liegenden Sande bzw. Kiese sind nur rot und weiterhin gelb gefärbt und gehen in die normalen weißen über. Die Eisenlösung muß also von oben gekommen sein.

Wann diese Verkittung eintrat, ist hier nicht zu klären. Sie dürfte aber diluvialen Alters sein. Darüber wird noch im nächsten Abschnitt Diluvium zu sprechen sein.

Auf den Tertiärbildungen liegen diluviale Geschiebe in mehr oder minder großer Zahl als Zeugen, daß das Inlandeis auch über den Niederlausitzer Grenzwall hinweggegangen ist. Die Geschiebe liegen immer nur an der Oberfläche oder durch irgendwelche Zufälligkeiten in ganz geringer Tiefe. Sie haben meist Windschliffpolitur(s. U.) Die Bedeckung nimmt nach W hin zu.

Die Grenze Diluvium/Pliozän ist nur recht unscharf und schwer mit Sicherheit zu ziehen, einmal wegen der langsamen Geschiebe-, zunahme und dann weil der Diluvialsand aufgearbeiteter, mitgenom­