Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
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Diluvium; 19

mener und-umgelagerter Tertiärsand sein dürfte, der in der Nähe erst vom Eise erfaßt und abgelagert wurde, ohne viel verändert zu sein. Deshalb ist auch die in der Karte eingetragene Linie nur als Annäherung an den wahren Verlauf aufzufassen.

Die Kiese und Sande werden zu Bau- und Filterzwecken gewonnen.

b) Das Diluvium

Als Diluvium ‚werden die Ablagerungen der Eiszeiten und Zwischeneiszeiten bezeichnet, die auf das Tertiär folgen und denen der geologischen Gegenwart vorangehen. In dieser Periode wurde das norddeutsche Flachland mit einer mächtigen Decke von Inland­eis mehrfach überzogen. Es werden meist 3 oder 4 Eiszeiten ange­nommen; d. h. dreimal(viermal) kam das Eis von Skandinavien aus bis weit nach Norddeutschland hinein und zog sich dreimal(vier­mal) wieder zurück, Zwischen den 3(4). Vorstößen liegen mithin 2(3) wärmere Zwischeneiszeiten.

Diluvium unentschiedenen Alters

Die diluvialen Ablagerungen aüf Blatt Kalau sind alle als dilu­viale Bildungen unbestimmten Alters aufgefaßt.

Die Grenze des jüngsten Diluviums wurde oben bereits ihrem. Verlauf nach gekennzeichnet. Über die Frage der äußersten Süd­grenze der jüngsten Vereisung ist in den letzten Jahren eine lebhafte Diskussion im Gang gewesen, die dazu geführt hat, diese Grenze vom: Südrand zum Nordrand des Niederlausitzer Grenzwalls zu ver­legen. Dadurch, daß diese Auffassung bekannt und bewiesen wurde, müssen die diluvialen Ablagerungen von Blatt Kalau entsprechend gezeichnet werden und stimmen infolgedessen nicht mehr mit denen der Nachbarblätter Göllnitz und Lübbenau überein. Selbstverständlich werden petrographische Grenzen von dieser Änderung der Auffassung nicht berührt..

Für die jüngste Eiszeit ist der NameWeichsel-Eiszeit einge­führt worden(KEILHACK). Zu dieser Weichseleiszeit gehören die diluvialen Ablagerungen unseres Blattes nicht.

Die, Ablagerungsgebiete der Weichseleiszeit, die nördlich vom GlogauBaruther Urstromtal liegen, sind ausgezeichnet durch 1. die vielen offenen glazialen Seeflächen, 2. durch steile Böschungen und endlich völlig unausgeglichene Wasserläufe, während die Ablagerungen der älteren Eiszeiten ganz ohne glaziale Seen sind und sanfte Böschungen, ‚ausgeglichenen Lauf der Wasserläufe und zum Teil lange Trockentäler aufweisen. Beide sind durch eine morphologische Grenze geschieden. GRIPP unterscheidet die Landschaft nördlich dieser Grenze als Landschaft mit Akkumulationsformen und die südlich der Grenze als Landschaft mit Erosionsformen, oder als Landschaft der Jungmoränen und Landschaft der Altmoränen.

Die Altmoränenlandschaft ist immer auch mit einer weit vorge­schrittenen und ausgeprägten Zertalung geziert.

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