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gehalt herauslösen; feinste Tonteilchen werden sie mit fortführen und auf diesem Weg aus dem sandigen Mergel(SM), den der Geschiebemergel_ darstellt, einen sandigen Lehm(SL) und bei weiterer Wegführung von Tonteilchen einen lehmigen Sand(LS) schaffen. Lehmiger Sand über sandigem Lehm über sandigem. Mergel ist deshalb das normale Profil, das ein Geschiebemergelboden abgibt. Alle drei Bodenarten werden auf der Karte als Geschiebemergel(dm) dargestellt. Bei der Verwitterung geht die Farbe in gelbbraun über.
Auf eine besondere Ausbildung des Geschiebemergels(dm) muß noch hingewiesen werden. In einer ehemaligen Tongrube unmittelbar nördlich der großen Ziegelei Kabel steht an der NW-Wand pliozäner Sand an, der zonenweise sehr stark vereisent ist. Die Lagerung dieser Schichten ist durch Eiswirkung gestört. Unmittelbar auf dem Tertiär liegt ein Geschiebemergel, der frisch völlig schokoladebraun bis schwarz aussieht, Kalk und sehr wenig nordisches Material enthält, Die sandigen und kiesigen Bestandteile sind ganz vorwiegend abgerollte Quarzkörner. Unverkennbar ist, daß dieser Geschiebemergel das Ergebnis der Aufarbeitung miozäner und pliozäner Schichten ist, die in nicht großer Entfernung angestanden haben müssen. Auf dem dunklen Geschiebemergel liegt ein heller, der geradezu ein durch wenig Mergelsubstanz verfestigter Pliozänsand ist.
Die Diluvialhochflächengebiete zeigen meist Sand(ds) bis 2 m Tiefe als Anstehendes. Dieser Geschiebesand ist ein Gemenge aus Quarz-, Feldspat- und anderen Mineralkörnern mit wechselnder Größe, Es sind allerfeinste Teilchen vorhanden, dann solche, die als sandig bezeichnet werden und 2 mm Durchmesser nicht überschreiten; sie stellen die Hauptmenge dar. Teilchen über 2 mm bis zu 2 cm Durchmesser nennt man kiesig(G), und noch größere Bestandteile bis zu Faust- und Kopfgröße heißen Geschiebe. Es ist natürlich verständlich, daß je größer der Durchmesser der Teile wird, die Anzahl derselben in gleichem Maß abnimmt.
Die Gesamtheit der faust-bis kopfgroßen und größeren Geschiebe heißt die„Bestreuung“.
Diese Bestreuung ist in unmittelbarer Anlehnung an die Endmoräne natürlich recht groß und fast ausschließlich aus nördlicher Richtung hergekommen.
Während der Diluvialsand im jüngsten Diluvium meist kalkhaltig ist, fehlt innerhalb 2 m der Kalk auf dem vorliegenden Blatt so gut wie ganz. Auch hier tritt wieder der Zusammenhang mit der Altersfrage hervor, denn mit höherem Alter ist längere Zeit für die Einwirkung der Verwitterung da, die den Kalk hinweggeführt hat.
Der Sand ist nahe der Oberfläche bis gegen 1 m hin zum Teil stark vereisent, darunter aber meist für einen Diluvialsand sehr hell. Er besteht vorwiegend fast nur aus Quarzkörnern und ist oft kaum von pliozänem Sand zu unterscheiden. Besonders in den Bezirken an der Pliozängrenze verlangt diese Tatsache sehr genaues Achten auf die Sandkomponenten. Im Diluvium wurden viele solcher pliozäner