Teil eines Werkes 
2398 = [Neue Nr. 4249] (1929) Calau / geolog. und agronom. bearb. durch J. Korn
Entstehung
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Diluvium 21

Blatt als trennend vom jüngsten Diluvium der Weichseleiszeit, schlägt WOLDSTEDT vor, für die Entstehungszeit der Ablagerung der Flämingzone den Namen Warthe-Vereisung einzuführen. Es muß dabei allerdings dahingestellt bleiben, ob dieseWarthevereisung tatsächlich eine selbständige Vereisung war oder nur eine besonders ausgeprägte Periode etwa der Weichseleiszeit(sicheres dazwischen stehendes Interglazial fehlt!). Solange hierfür keine einwandfreien Beweise vorliegen, müssen aber die in Frage kommenden diluvialen Bildungen eben alsDiluvium unentschiedenen Alters aufgefaßt werden.;

Es werden Bildungen der Hochflächen und Becken ‚unterschieden, und beim Hochflächendiluvium Sanderbildungen noch einmal besonders ausgeschieden.

Die Grundmoräne des diluvialen Inlandeises ist der Träger und Ursprung aller diluvialen Ablagerungen, die durch Auswaschen und Wegspülen in den Schmelzwässern und diluvialen Strömen. daraus hervor gehen.

Die Stillstandslagen des Eises führen zur Aufschüttung der End­moränen.

Im Vorland dieser schütten die Schmelzwässer einen langen flachen Kegel auf, dessen Höhe an der Endmoräne liegt. Er besteht aus Sanden, die von der Moräne nach außen hin an Korngröße ab­nehmen. Dieser Aufschüttungskegel wirdSander genannt.

Auf Blatt Kalau sind Ablagerungen der Hochfläche, des Sanders,

der Becken, Endmoränen und Oser zur Ablagerung gekommen.

Das Höhendiluvium

Das Höhendiluvium nimmt mit der Kalauer Hochfläche und einigen mehr oder weniger großen Inseln den größten Raum auf Blatt Kalau ein. Es umfaßt Sand- und Geschiebemergelflächen; außerdem solche, in denen innerhalb von 2 m Tiefe Sand und Geschiebemergel anzu­treffen ist. Geringen Anteil haben Kies, Mergelsand und Tonmergel am Aufbau.

Der Geschiebemergel(dm) ist ein ungeschichtetes, tonig-sandiges, sich kratzig anfühlendes, graublaues bis gelbgraues bis gelbbraunes, in frischem Zustand immer kalkhaltiges Gestein. Auf Blatt Kalau kommt er in größerer Fläche nur im. näheren Umkreis von Kalau vor. Er ist meist sehr tief entkalkt, was auch mit der Altersfrage im Zusammenhang steht. Gesteinstrümmer aller Art und Größe sind in ihn eingebettet. Er ist das Produkt der mechanischen Zerkleinerung, die das- Eis durch Aneinanderreiben der eingefrorenen Geschiebe und durch Reiben dieser auf der Unterlage ausübte. Entstanden als Grundmoräne hinter der Endmoräne kann er in mehr oder weniger großen und zusammenhängenden Stücken auch über eine Stillstands­lage hinaus verfrachtet werden.

Die zirkulierenden Tagewässer werden allmählich aus den ober­sten Teilen dieses sandig, tonigen Gesteins nach und nach den Kalk­