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Grad-Abtheilung 60, Blatt 26 [Neue Nr. 4453] (1928) Weißwasser / bearb. durch R. Cramer ..
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Tertiär 17

barren von einander getrennte Becken vorhanden waren, in denen zu gleicher Zeit verschiedene Bildungen sich ablagerten. Die Reihen­| folge. der auf Blatt Weißwasser vorkommenden tertiären Schichten ist, wie in den zahlreichen Tagebauen zu sehen ist, ziemlich regel­mäßig die folgende 1). Unter dem Diluvium liegen z. B. in der Herr­mannsmulde, der Neuanlage der Grube Caroline, ungefähr 8 m graue feine Glimmersande, die von dünnen, oft nur wenige mm starken Lagen von Alaunton durchsetzt sind. Darunter folgen 2 m reinen Alauntones, unter diesem die Kohle, 1012 m mächtig. In der Kohle tritt bei ungefähr 4 m ein sogenannter klarer Streifen auf, der als Leithorizont für die Bergleute wichtig ist. Unter der Kohle liegt ein graugrüner Ton, der wieder von Glimmersanden unterlagert wird. Bisweilen. erscheint in diesen Sanden ein kleines, 12 m starkes Begleitflöz. Der sogenannte Alaunton ist ein dunkler, glim­meriger, bituminöser Letten. Er ist entweder fest und dickschieferig oder weich und mild, hin und wieder sandig. Da er völlig mit kaum sichtbaren Schwefelkiesteilen durchsetzt ist, eignet er sich zur Alaun­und Vitriolfabrikation. Ist er der Luft ausgesetzt, beschlägt er schnell mit Alaun- und Eisenvitriolausblühungen. Wichtig ist der liegendste, weißgraue auch bläuliche Ton, der oft Sandnester führt. Er ist nicht äquivalent dem Niederlausitzer Flaschenton, der im Hangenden der Braunkohlenformation auftritt.

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Die Braunkohle

Ihre Beschaffenheit ist recht verschiedenartig. Es lassen sich unterscheiden eine dichte, holzarme, stückige Kohle, eine mehr mul­mige, beim Abbau in kleine Stücke zerfallende sogenannte Riesel­kohle und eine dünngeschichtete, ‚an Blättern und Samen reiche Blätterkohle. In den Flözen treten riesenhafte Stümpfe zweier Nadel­hölzer auf, die den Gattungen Taxodium distichum und Sequoia sempervirens angehören. Diese schon seit langer Zeit bekannten auf­rechtstehenden Baumstümpfe dürfen als Beweis dafür gelten; daß die Kohle autochthon ist, d.h. von an Ort und Stelle wachsenden und nicht zusammengeschwemmten Pflanzen gebildet wurde. Sie entstand aus einem ehemaligen Waldmoore, wie es heute die großen Taxodiummoore Nordamerikas darstellen. Auf Grund der Jahresringe hat man für manche. dieser Baumstümpfe ein Alter von mehr als 4000 Jahren errechnet.

In der Braunkohle treten an manchen Stellen Einlagerungen von Sanden und Kiesen auf, die die Gewinnung der Kohle erschweren. 8 KEILHACK?) ist der Ansicht, daß diese Verunreinigungen der | Kohle erst nach ihrer Ablagerung in diese hineingekommen sind. Er 7 unterscheidet nach Alter, Art und petrographischer Beschaffenheit ® der Einlagerungen zwei Gruppen:

1) Siehe auch Priemel, K., a. a. O., S. 5455. 2) Neue Beiträge zur Geologie der Lausitz. Jahrb. Preuß. Geol. Landesanstalt für 1920, Bd, XLI, T. II, S. 247263.:

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