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Grad-Abtheilung 60, Blatt 26 [Neue Nr. 4453] (1928) Weißwasser / bearb. durch R. Cramer ..
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VI. Bodenkundlicher Teil Von R. CRAMER SE>

Folgende Bodengattungen sind auf den Blättern der Lieferung vertreten: z a

Lehmboden,

Tonboden,_

Feinsandboden,

Sandboden,

Kiesboden,

Humusboden.

Von diesen treten im Bereiche der Lieferung Lehm- und Tonboden im Vergleich zum Sandboden stark zurück. Sie konnten allerdings an verschiedenen größeren Stellen auch noch unter einer verschieden mächtigen Sanddecke nachgewiesen werden.

Der Lehmboden

Der Lehm- oder lehmige Boden ist der Verwitterungsboden des Geschiebemergels, durch verwickelte Vorgänge chemischer und physi­kalischer Natur aus ihm hervorgegangen. Die wechselnden Einflüsse der Witterung haben. den Boden bis zu einer gewissen Tiefe durch­feuchtet und gelockert. Die tonigen Teilchen des Bodens wurden durch die Regen- und Schmelzwasser zum Teil fortgeführt. Aus dem Lehmboden entstand so zunächst ein sandiger Lehm, dann schließlich ein lehmiger Sand bis schwachlehmiger Sand. Alle diese Zustände der Verwitterung lassen sich in jeder Lehmgrube beobachten. Mit dieser mechanischen Verwitterung zusammen wirken hydrochemische Vorgänge. Der Kalkgehalt des Geschiebemergels wurde durch die Tagewässer aufgelöst und in die Tiefe geführt. So entstand aus dem ursprünglichen Geschiebemergel ein Geschiebelehm. Die gleichen Vorgänge veranlaßten eine Umwandlung der Farbe des ursprünglich grauen Geschiebemergels, der in der Verwitterungszone meist bräun­lich gefärbt ist.+|

Aus dem Gesagten geht hervor, daß der verwitterte Geschiebe­mergelboden ein recht ungleichmäßiges Gebilde ist. Abgesehen von der an und für sich schon recht verschiedenen Zusammensetzung ist er je nach dem Grade der Verwitterung ein sandiger Lehm oder lehmiger Sand, der nach unten in einen sandigen Lehm oder sandigen Mergel übergeht. Er ist imstande Feuchtigkeit gut festzuhalten, ohne eigentlich naß zu sein, und gibt daher einen guten Ackerboden ab,