10 Blatt Guben
den Glimmersanden die meist dunkel gefärbten Formsande. Sie haben ihren Namen von ihrer Verwertbarkeit bei der Herstellung von Gießereiformen. Die mikroskopische Untersuchung zeigt, daß sie gleichfalls überwiegend aus feinem Quarzmehl bestehen, daneben sehr viele, gleichfalls sehr fein zerriebene Glimmerblättchen führen und außerdem eine nicht unbeträchtliche Menge von fein zerriebener Braunkohle, die wahrscheinlich den inneren Zusammenhang des Gebildes sehr begünstigt. Wird die Korngröße noch kleiner, so entwickeln sich aus diesen äußerst feinen Sanden Tone, die entweder, wenn sie frei sind von Kohlenbeimengungen, eine helle‘ Farbe besitzen, aber in unserem Gebiete zumeist durch starke Beimischung organischer Substanzen dunkel erscheinen und dann als Kohlenletten bezeichnet werden. Alle Bildungen der Braunkohlenformation sind frei von kohlensaurem Kalk sowie von Feldspat und unterscheiden sich dadurch von den an beiden Bestandteilen meist reichen Schichten des Diluviums.
Das letzte und technisch wichtigste Glied der Formation, wenigstens in unserem Gebiete, stellt die Braunkohle dar. Sie tritt in einem einzigen bauwürdigen Flöz auf, welches aus einem 1 m mächtigen oberen und einem durchschnittlich 7 m mächtigem unteren Lager besteht, die beide durch ein 1 m mächtiges Mittel von grauem Ton von einander getrennt sind. Schichten der Braunkohlenformation treten vor allem, auch in starker Oberflächenverbreitung, in der Gubener Staumoräne zutage, außerdem aber noch am Ostrande des Blattes in der Sauder Bauernheide und in mehreren kleinen Lehm- und Sandgruben. Östlich von Bösitz wurden bis 2 m Tiefe braunkohlehaltige Glimmersande erbohrt, die anscheinend anstehendem Miozän angehören. Das Miozän besteht in den genannten Aufschlüssen der Bauernheide vorwiegend aus grauen, etwas Glimmer führenden feinsandigen Tonen, eisenschüssigen Quarzsanden und Feinsanden. Das Miozän ist auch bei einer größeren Anzahl von Bohrungen im nahen oder tiefen Untergrunde angetroffen.
Den verhältnismäßig besten Einblick in den Aufbau der Braunkohlenformation gewähren uns— abgesehen von den später zu beschreibenden Aufschlüssen an der Tagesoberfläche— einige bei der Braunkohlengrube Am Nassen Fleck niedergebrachte Bohrungen, die in einer nordsüdlichen Linie die ganze Braunkohlenformation bis in das Liegende des einzigen bauwürdigen Flözes durchsunken haben. Von diesen Bohrungen hat die Geologische Landesanstalt leider nur die vom Bohrmeister aufgestellten Schichtenverzeichnisse, aber keine Probenfolgen erhalten. Die Bohrpunkte sind in der Karte eingetragen und mit den Zeichen B 1 bis B 4 versehen worden. Es wurden folgende Schichten durchbohrt:
Bohrung. 1:
0— 2,88 m Gelber scharfer Sand 2,88— 3,72 m Gelber Lehm mit grauen Sandstreifen 3,72— 5,62 m Grau und weiß gestreifter Sand