Bodenkundlicher Teil 45
Analysen aus der Umgebung unseres Kartenblattes ergeben nach den ausgeführten Nährstoffbestimmungen der Geschiebemergelböden und ihres Untergrundes folgende Grenzwerte:
Zahl der Analysen
Ackerkrume| 18
Untergrund:| 5
Lehm
Tieferer Untergrund: Mergel
Die Nährstofflösungen ‚enthalten selbstredend nur einen kleinen Teil des Gesamtgehalts; sie sind aber für den Land- und Forstwirt noch wichtiger als letzterer, da sie, wenn auch keine Rezepte für die Düngung, so doch eine Anschauung über die den Pflanzenwurzeln
zunächst zugänglichen mineralischen Nährstoffe geben. Unsere Übersicht läßt erkennen, wie reich im allgemeinen der Lehmboden gegenüber dem Sandboden ist.
Auch die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff ist beim Lehmboden erheblich größer als beim Sand. Während letzterer auf je 100 g seines Untergrundes nur etwa 7—11 cem, in der Ackerkrume 16 bis reichlich 50 ccm Stickstoff zu binden vermag, ergeben sich die entsprechenden Zahlen unseres Vergleichsgebietes nach 22 Analysen
für den Lehmuntergrund auf 23,7—78,8, im Mittel 52,2 ccm
für die lehmige Ackerkrume auf 15,8—59,2, im Mittel 37,2 ccm.
Die Absorptionskraft des Lehmbodens ist hiernach unvergleichlich größer, als die der Sandböden; sie wächst im allgemeinen im umgekehrten Verhältnis zur Korngröße.
8. Der Tonboden
Tonboden des Diluviums tritt nur in kleinen Flächen der Gubener Staumoräne zutage, so daß er bodenkundlich keine große Rolle spielt; der alluviale Tonboden des Schlickes zeigt dagegen weiteste Verbreitung.
Der Tonboden des Schlickes des Neiße- und Odertales, dessen Ausdehnung an der vertikalen, engen Schraffur leicht zu erkennen ist, liefert einen außerordentlich wertvollen Ackerboden;