8. Blatt Seelow
Lande Lebus. Hier bildete sich vielmehr eine ungeheure, zwischen 50 und 100 m N.N. liegende, flachwellige Hochfläche aus, die mit steilen Rändern zum Odertal und zum Oderbruch, dagegen nur mit ganz flachem Rand zum nächstsüdlichen, dem Warschau-Berliner Haupttal, sich absenkt. Kurze, nur wenige Kilometer in das Plateau sich hineinziehende, schmale Erosionsrinnen gliedern den östlichen Steilabsturz, während sich erst weiter nach W hin längere, das Plateau in nordsüdlicher Richtung durchfurchende schmale Täler einstellen. Die auffälligste Erscheinung an dieser Lebuser Hochfläche ist der Sporn, der sich zwischen Lebus und Podelzig in nordöstlicher Richtung bis nach Reitwein vorschiebt. Seine Entstehung ist wahrscheinlich zurückzuführen auf die von ONO heiıkommenden gewaltigen Wassermassen des Thorn-Eberswalder Haupttales. Während der Ränd der Lebuser Hochfläche ursprünglich wahrscheinlich: von Reitwein in gerader Richtung durch das heutige Oderbruch nach Werbig hin verlief, war nach der Schaffung des großen Thorn-Eberswalder Urstromtales gerade dieser Teil der Hochfläche dem vollen Anprall der mächtigen Wassermassen ausgesetzt, durch welche die flache, halbkreisförmig nach S in das Lebuser Plateau eingreifende Bucht des Oderbruches geschaffen wurde, deren südlichster Teil etwas nördlich vom Dorfe Mallnow liegt. Die Reitweiner Spitze selbst aber verdankt ihre Widerstandskraft gegenüber dem Anprall der Wassermassen einer gewaltigen, gegen 40 m mächtigen Masse von älterem Geschiebemergel, der wie ein Felsenkern das Innere dieses steil aufragenden gebirgsartigen Vorsprunges bildet.