Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1929) Seelow / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
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Rändern des Tales. Dagegen wird er in der Richtung auf die große; westlich von Seelow liegende, die Sandschichten tragende Sandfläche hin weniger mächtig und geht ganz unmerklich in sandige Bildungen(Geschiebe­sande) über, die ihn in diesem Teil des Blattes also vollständig vertreten. Dagegen ist er unter den übrigen Sandflächen des Blattes in 14 m Tiefe überall anzutreffen.

Auch der jüngere Geschiebemergel ist oberflächlich einem Verwitterungs­prozeß unterworfen und tritt infolgedessen in seiner ursprünglichen Form, d.h. als ein festes, kalkhaltiges Gestein nur in künstlichen Aufschlüssen oder an den steilen Hängen des Plateaurandes und der in denselben ein­geschnittenen Täler auf. Hier fehlt vielerorts die Verwitterungsrinde ganz und gar und der kalkhaltige Mergel liegt an der Oberfläche und trägt auch seinerseits dazu bei, den Kalkreichtum in den stark geneigten Plateau­gehängen zu vermehren. Aber auch in der Hochfläche selbst ist die Mächtigkeit der Verwitterungsbildungen über dem Geschiebemergel unbe­deutend, und dieser selbst oft schon in 0,51 m Tiefe anzutreffen.

Aus dem Geschiebemergel sind durch eine natürliche Auswaschung

seitens der Schmelzwasser des Inlandeises die übrigen geschichteten jung­

diluvialen Bildungen hervorgegangen. Unter ihnen besitzt das gröbste Korn der Sand. Er überkleidet in allen Teilen der Hochfläche kleinere oder größere, höcht unregelmäßig geformte Platten, die aber nirgends unmittelbar an den Talrand herantreten, sondern von ihm allenthalben noch durch ein bald breiteres, bald schmaleres Band des Geschiebemergels getrennt sind. Bald lagern diese Sande in Flächen, die den Charakter von flachen Ein­senkungen in der Geschiebemergeldecke besitzen, bald sind diese Flächen über ihre Umgebung erhöht, und wir haben dann auf den Geschiebemergel aufgesetzte Sandmassen vor uns. Letzteres ist vor allen Dingen in den Sandgebieten der Gusower Oberheide der Fall, in welcher die höchsten Punkte unseres Blattes liegen. Hier erlangt der Sand mehr als 3 m Mächtigkeit; in dieser Tiefe aber konnte unter ihm in Gruben und. Ein­schnitten in ununterbrochener Fortsetzung die Decke des Mergels nachge­wiesen werden. Wo die Mächtigkeit dieses Sandes weniger als 2 m beträgt, ist das Vorhandensein des nahen Lehm- oder Mergeluntergrundes durch eine weite Querschraffierung der betreffenden Flächen zum Ausdruck ge­bracht.

Die Beschaffenheit des Sandes ist vielfachem Wechsel unterworfen. Bald ist es ein fast reiner Sand, der nur vereinzelt kleine oder größere Steine enthält. Dann nehmen die kiesigen Bildungen zu, manchmal so weit,-daß vollständige Kieslager entstehen. Wieder an anderen Stellen beobachtet man eine außerordentliche Zunahme der kleinen Steine, so daß die Feldflächen wie gepflastert erscheinen und die Steine zu größeren Haufen auf den Feldern zusammengelesen wurden, und noch an anderen Stellen finden sich in nicht unbeträchtlichen Mengen größere Geschiebe von ein und mehr Kubikmeter Inhalt im Sande zerstreut. Es ist versucht worden, in möglichst naturgetreuer Weise die verschiedenartige Zusammen­setzung dieser lockeren Bildungen aus Sand, Kies und Geschieben zum Ausdruck zu bringen. Wie die Zeichenerklärung am Kartenrand erkennen Jäßt, sind die sandigen Beimengungen durch Punkte, die kiesigen durch Ringel, die kleinen Geschiebe bis einschließlich Kopfgröße durch liegende

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