Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 25 [Neue Nr. 3452] (1929) Seelow / bearb. durch C. Gagel ..
Entstehung
Seite
13
Einzelbild herunterladen

Die geologischen Verhältnisse des Blattes 13

In diesem Seebecken nun fand noch eine gewisse Sonderung der Gletschertrübe insofern statt, als an manchen besonders ruhigen Stellen der feinste Schlamm als Tonmergel sich ablagerte, während an anderen Stellen; wo das Wasser in etwas stärkerer Bewegung sich befand, die staubigen Bestandteile in. Gestalt von Mergelsand abgesetzt wurden. Natürlich fehlt es auch nicht an Zwischenbildungen, so daß vielfach Schwierigkeiten bezüglich der Darstellung entstehen. Auf unserem Blatt überwiegt der tonige Charakter in dem nach O hin abfallenden Plateaustück, während am Bahnhof Gusow sich vorwaltend Mergelsande finden. Als wässerige Absätze verraten sich Tone sowohl wie Mergelsande durch ihre außer­ordentlich feine Schichtung, um derentwillen die Tone auch als Bänder­tone bezeichnet werden. Wesentlich für sie ist ein 1015°%o betragender Gehalt an kohlensaurem Kalk. Dieser bedeutende Kalkreichtum bewirkt in erster Linie den reichen Kalkgehalt in den steilen Hängen des Plateaus gegen das Oderbruch hin, ein Kalkreichtum, der sich im Charakter der Pflanzenwelt, vor allen Dingen in dem sehr häufigen Auftreten der Adoni£s vernalis im Frühjahr ohne weiteres zu erkennen gibt. Die Mächtigkeit der Tone und Mergelsande beträgt mehrere Meter. An zwei Stellen, nämlich an dem von Seelow nach NO führıanden Weg in dem nördlich vom Bahn­hof mündenden Tälchen, wurde die Beobachtung gemacht, daß der Ton, der sonst unmittelbar unter dem Oberen Geschiebemergel lagert, noch ein­mal von einer unteren Bank des Geschiebemergels unterlagert wird, so daß die Möglichkeit nicht ausgeschlossen ist, daß dieser Tonkomplex bezüglich seiner Entstehung bereits der letzten Eiszeit angehört. Die Mächtigkeit des Tones und Mergelsandes beträgt stellenweise mehr als 5 m, nimmt aber gegen die Sättel des Unteren Geschiebemergels hin ab bis auf wenige dm mächtige Einlagerungen im Sand.

Bildungen der jüngsten Eiszeit

Wir gliedern diese in Höhen- und Taldiluvium und üiünterscheiden da­nach folgende Bildungen:

1. Höhendiluvium, a) Geschiebemergel(öm), b) Sand(ös), c) Mergelsand(öms), d) Ton(Ch),

2. Taldiluvium, a) Sand b) Kies(Grand)

Der Geschiebemergel(öm) überkleidet in geschlossener Decke den größten Teil der Seelower Hochfläche und tritt überall unmittelbar bis an ihren Rand heran, er senkt sich dabei bis zu 3035 m, stellenweise sogar bis zu 25 m Meereshöhe. In etwa der Hälfte der Hochfläche liegt er frei, d. h. nur von seinen Verwitterungsbildungen bedeckt, zu Tage, während er in der anderen Hälfte unter mehr oder weniger mächtigen, jüngeren sandigen und tonigen Bildungen begraben ist. Seine Mächtigkeit ist recht bedeutend und beträgt vielfach 810 m, selbst noch an den

Blatt Seelow 2

En f dast und dasv, ) der beiden Talstufen\ dagr und dag.