‚IL. Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Blatt Küstrin, zwischen 32° 10’ und 32° 20’ östlicher Länge und 52° 30’ und 52° 36’ nördlicher Breite gelegen, gehört mit seinem größeren westlichen Teil, links der Oder dem jüngsten Odertal, dem sogenannten OÖderbruch an, während östlich der Oder die Ablagerungen der Warthe noch mit auf das Blatt übergreifen. Der Oderstrom durchschneidet in ungefähr süd-nördlicher Richtung, von alten Flußarmen begleitet, aber wohl eingedeicht, das Blatt und nimmt nordwestlich von Küstrin die von O in zahlreichen viel verzweigten Armen und Läufen kommende Warthe auf. Die Oder fällt in ihrem Lauf über das Blatt um etwa 2,50 m und ihr Spiegel liegt am Einfluß der Warthe 10 m über dem Meeresspiegel. An dem Aufbau des Blattes sind weiterhin, wenn auch nur in winzigen Partien, Bildungen der Eiszeit beteiligt. So nimmt. der Boden eines alten in 20 m Meereshöhe gelegenen diluvialen Tales als Sandterrasse die Nordostecke des Blattes ein; in etwa der gleichen Höhenlage umsäumt ein Talsandstreifen in der Südostecke des Blattes einen auf letzteres noch herüberreichenden Zipfel der Hochfläche des Sternberger Landes. Beide Sandterrassen wurden aufgeschüttet, als der Rand des Inlandeises sich bereits bis tief nach Pommern hinein zurückgezogen hatte und als die Entwässerung des ganzen östlichen Deutschland durch das auf 25 m Meereshöhe aufgestaute Stettiner Haff. vor sich ging. Endlich erreicht der Reitweiner Sporn mit seinem nördlichen Ausläufer noch das Blatt in der Mitte seines südlichen Randes bei Reitwein. Über die Entstehung dieses Sporns, seine Herausarbeitung durch die von NO über das Bl. Küstrin andringenden Wassermassen des im Thorn-Eberswalder Haupttale fließenden glazialen Urstroms ist im allgemeinen Teil bereits das Nähere mitgeteilt.
Die Höhenverhältnisse des Blattes sind nach dem Gesagten sehr einfacher Art: Der größere westliche Teil bildet eine Ebene von ungefähr 11,50 m Meereshöhe. Rechts der Oder steigt der Talboden bis auf 13 und 14 m an. Aus ihm heben sich im N und S die Talsandterrassen bis zu 20—30 m Höhe heraus. Der höchste Punkt des ziemlich steil abfallenden Randes des Sternberger Plateaus liegt bei 63,9 m; nur um einen Meter überragt ihn die höchste Erhebung des auf das Blatt entfallenden Teiles des Reitweiner Sporns.
Außer den Strombetten der Oder und der Warthe zieht sich über das Blatt von SO nach NW ein bisweilen bis an 100 m breites Altwasser der Oder, die alte Oder. Sie leitete vor der Eindeichung des Oderstromes bei
Blatt Küstrin 2