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Grad-Abtheilung 46, Blatt 26 [Neue Nr. 3453] (1929) Küstrin / bearb. durch K. Keilhack ..
Entstehung
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hohem Wasserstand des letzteren einen Teil der Wassermassen des. Haupt­stromes ab; aber große, ihre Ufer weithin begleitende Flächen eines wenig fruchtbaren Sandes bezeugen, daß ihr Bett nicht immer genügte, die ge­waltigen, zur Zeit der Schneeschmelze den Strom anschwellenden Wasser aufzunehmen.

An dem Aufbau des Blattes sind nur Schichten der Quartärformation beteiligt; wenigstens scheinen sich die in einem Aufschluß an der Röthe nördlich Göritz anstehenden tertiären Quarzsande und Tone von rotbrauner Farbe nicht auf ursprünglicher Lagerstätte zu befinden. Sie werden nämlich von einem blauen Ton unterlagert, der sich durch ziemlich hohen Kalkgehalt und Feldspatführung als diluvial erweist. Man hat es hier also entweder mit außerordentlich gestörten Lagerungsverhältnissen zu tun, wie solche auch auf dem östlichen Nachbarblatt Sonnenburg zur Ge­nüge beobachtet wurden, oder es wäre auch denkbar, daß eine Scholle tertiären Materials im gefrorenen Zustand an jene Stelle transportiert und dort abgesetzt wurde.

Miozäne Bildungen wurden ferner noch in einer Tiefbohrung ange­troffen, welche etwa im Jahre 1880 in der Stadt Küstrin, in der Südwest­ecke des Hofes der Schloßkaserne niedergebracht wurde. Sie hat eine Gesamttiefe von 71 m und erreicht bei 61 m die Schichten der Märkischen Braunkohlenbildung(Untermiozän).

Das Bohrregister befindet sich bei den Akten der Geologischen Landes­anstalt und lautet wie folgt:

0- 0,25 m Abraum

0,25 6: Sand;

Tr Ries(Grand)) 8

7 38,50 Geschiebemergel(bei 23 m eine Sandeinlagerung)

38,5041Kies(Grand)

4145 Sand

4546Sand(grob) ER

2654:> Sand Diluvium

54.55. Kies(Grand)

5557Sand(mit vielem tertiärem Material)

57-58Kies(Grand)

5859Sand

5960Sand(eisenschüssig)

6061Sand(grob; mit Braunkohlengeröllen);

6166.Kohlenletten°\ Märkische Braun­66-71 Kohlensand(schwarz, glimmerhaltig) kohlenbildung

Die Bildungen von 38,5061 m sind kalkhaltig mit Ausnahme des Sandes von 5557 m.

Abgesehen von jenem in Bezug auf Oberflächenverbreitung ganz un­bedeutenden Tertiärvorkommen werden, wie schon gesagt, alle übrigen das Blatt bedeckenden Schichten von Quartär-Bildungen eingenommen. Diese werden in diluviale und alluviale gegliedert, und man versteht unter ersteren solche Bildungen, die mit der Eiszeit und ihren Begleiterscheinungen im Zusammenhangstehen, unter letzteren aber alle diejenigen Bildungen, die erst zum Absatz gelangten, als das Inlandeis verschwunden war und die Oberflächenformen des Landes im großen und ganzen die heutige Gestalt angenommen hatten, Von solchen jugendlichen Bildungen. die unter Um­