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hohem Wasserstand des letzteren einen Teil der Wassermassen des. Hauptstromes ab; aber große, ihre Ufer weithin begleitende Flächen eines wenig fruchtbaren Sandes bezeugen, daß ihr Bett nicht immer genügte, die gewaltigen, zur Zeit der Schneeschmelze den Strom anschwellenden Wasser aufzunehmen.
An dem Aufbau des Blattes sind nur Schichten der Quartärformation beteiligt; wenigstens scheinen sich die in einem Aufschluß an der Röthe nördlich Göritz anstehenden tertiären Quarzsande und Tone von rotbrauner Farbe nicht auf ursprünglicher Lagerstätte zu befinden. Sie werden nämlich von einem blauen Ton unterlagert, der sich durch ziemlich hohen Kalkgehalt und Feldspatführung als diluvial erweist. Man hat es hier also entweder mit außerordentlich gestörten Lagerungsverhältnissen zu tun, wie solche auch auf dem östlichen Nachbarblatt Sonnenburg zur Genüge beobachtet wurden, oder es wäre auch denkbar, daß eine Scholle tertiären Materials im gefrorenen Zustand an jene Stelle transportiert und dort abgesetzt wurde.
Miozäne Bildungen wurden ferner noch in einer Tiefbohrung angetroffen, welche etwa im Jahre 1880 in der Stadt Küstrin, in der Südwestecke des Hofes der Schloßkaserne niedergebracht wurde. Sie hat eine Gesamttiefe von 71 m und erreicht bei 61 m die Schichten der Märkischen Braunkohlenbildung(Untermiozän).
Das Bohrregister befindet sich bei den Akten der Geologischen Landesanstalt und lautet wie folgt:
0-— 0,25 m Abraum
0,25— 6„: Sand;
Tr Ries(Grand)) 8
7 38,50„ Geschiebemergel(bei 23 m eine Sandeinlagerung)
38,50—41„Kies(Grand)
41—45„ Sand
45—46„Sand(grob) ER
26—54:> Sand Diluvium
54.—55.„ Kies(Grand)
55—57„Sand(mit vielem tertiärem Material)
57-—58‘Kies(Grand)
58—59„Sand
59—60„Sand(eisenschüssig)
60—61„Sand(grob; mit Braunkohlengeröllen);
61—66„.Kohlenletten°\ Märkische Braun66-—71 Kohlensand(schwarz, glimmerhaltig) kohlenbildung
Die Bildungen von 38,50—61 m sind kalkhaltig mit Ausnahme des Sandes von 55—57 m.
Abgesehen von jenem in Bezug auf Oberflächenverbreitung ganz unbedeutenden Tertiärvorkommen werden, wie schon gesagt, alle übrigen das Blatt bedeckenden Schichten von Quartär-Bildungen eingenommen. Diese werden in diluviale und alluviale gegliedert, und man versteht unter ersteren solche Bildungen, die mit der Eiszeit und ihren Begleiterscheinungen im Zusammenhang‘stehen, unter letzteren aber alle diejenigen Bildungen, die erst zum Absatz gelangten, als das Inlandeis verschwunden war und die Oberflächenformen des Landes im großen und ganzen die heutige Gestalt angenommen hatten, Von solchen jugendlichen Bildungen. die unter Um