12 Blatt Küstrin
Geschiebelehm umgewandelt worden. Diese und andere Lagerungsvorgänge sind im bodenkundlichen Teil dieser Erläuterungen ausführlicher beschrieben.
Der Sand findet sich am Gehänge der Sternberger Hochfläche in zwei durch Geschiebemergel getrennten Bänken, von denen die obere mit ds. die untere mit ds bezeichnet ist. Er ist meist von mittlerem Korn, besteht zu 80—90% aus Quarz und enthält etwa 10—15% andere Mineralien, unter denen der Feldspat weitaus überwiegt. Neben ihm finden sich untergeordnet noch Augit, Hornblende, Granat, Magnet- und Titaneisen, Glimmer und kohlensaurer Kalk. Der letztere ist aber infolge seiner verhältnismäßig leichten Löslichkeit in Wasser gewöhnlich bis auf mehrere Meter Tiefe ausgelaugt. Die obere Bank des Sandes(ds) besteht auf unserem Blatt durchschnittlich aus etwas gröberem Material, ihre Mächtigkeit erreicht aber selten mehr als zwei Meter; die aus durchweg feinkörnigerem Material aufgebaute untere Bank(ds) ist oft mehr als 8 m mächtig.
Tonmergel(dh) steht nur in einer alten Ziegeleigrube an der Röthe an. Er unterlagert dort die untere Bank des ds-Sandes.
Die Ablagerungen der letzten Eiszeit
Wir gliedern diese in Höhen- und Taldiluvium und unterscheiden demnach folgende Bildungen:
a) Höhendiluvium 1. Geschiebemergel(öm) 2. Sand(ös)
b) Taldiluvium Talsand(das).
Der Geschiebemergel(öm) überkleidet in geschlossener Decke die Höhe des auf unser Blatt entfallenden Teiles des Sternberger Plateaus. Im allgemeinen liegt er an der Oberfläche, d. h., er ist nur von seinen Verwitterungsprodukten bedeckt, und nur an zwei kleinen Stellen wird er von einem noch jüngeren Sand überlagert. Seine Mächtigkeit ist nicht bedeutend: verschiedentlich wurde er in 2 m Tiefe durchbohrt. Der jüngere Geschiebemergel unterscheidet sich in Bezug auf seine Zusammensetzung in keiner Weise von dem bereits oben besprochenen älteren Geschiebemergel. Wie jener besteht er nur aus einem schichtungslosen Gemenge von Steinen, Kiesen, Sanden und Tonen. Im ursprünglichen Zustande ist ihm ein Kalkgehalt eigentümlich, der zwischen 7—15°%o beträgt, und zwar ist der Kalk in Bezug auf seine Korngröße so im CGeschiebemergel verteilt, daß die größte Menge von ihm in den feinsten staubigen und tonigen Teilen und in den grobkiesigen und steinigen Beimengungen enthalten ist, während die mittelkörnigen Sande, die an seiner Zusammensetzung teilnehmen, sehr kalkarm sind. Der jüngere Geschiebemergel ist‘als die Grundmoräne des letzten Inlandeises aufzufassen, als der beim Abschmelzen des Eises zu Boden gesunkene, vorher durch eine mächtige Eisschicht verteilte, vom Gletscher transportierte und zu allen möglichen Korngrößen