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IV. Wasserversorgung der Stadt Küstrin
Das Wasserwerk der Stadt Küstrin befindet sich wenige hundert Meter vom nördlichen Blattrande entfernt, also bereits auf dem anstoßenden Blatt Quartschen. Die dort im Talsand angelegten 9 Brunnen besitzen eine Tiefe von 25m und entnehmen das Gebrauchswasser Sanden und Kiesen, die zwischen zwei Moränen eingeschlossen liegen. Das Profil der durchsunkenen Erdschichten ist folgendes:
bis 2,75 bezw. 4,80 m Talsand 15,40„ 15,90„ grauer, sehr fetter Geschiebemergel(öm)
23,40„ 23,70„ kalkhaltige, schwach kiesige Sande(ds) darunter recht mächtiger, grauer Geschiebemergel(dm).
Die obere, außerordentlich tonige Grundmoräne entspricht ihrer Zusammensetzung und geologischen Stellung nach durchaus der auf Blatt Frankfurt entwickelten tonigen Moräne, die ein jungdiluviales Alter besitzt.
Das in den Sanden sich bewegende Wasser zeigt folgende Zusammensetzung(mg im Liter):
SiQ: 12
Fe2z Os+ Alz Os geringe Spuren
CaO 140
MgO 16
Cl 26
SOs 50
N2OÖs 19
N2Os—
NH3—
Sauerstoff zur Oxy-\ 95 dation org.Substanz f
Gesamthärte 16,2) deutsche
Bleibende Härte 1,0f Härtegrade.
In- hohem Maße auffallend ist der ungewöhnlich geringe Eisengehalt, der eine Enteisenung des Wassers unnötig macht. Man.kann die Eisenarmut der diluvialen Sande wohl nur darauf zurückführen, daß die Moränen, aus deren Zerstörung sich die Sande herleiten, nur eisenarme Sedimente.(Tertiär, Kreide, Silur) aufgearbeitet haben, nicht aber kristalline Gesteine, die vielfach eisenhaltige Mineralien führen(Augit, Hornblende, Epidot, Granat, Titaneisen, Magneteisen, Schwefelkies u. a. m.).
Der tägliche Verbrauch stellt sich in Küstrin für den Kopf der Bevölkerung auf etwa 82 Liter(Berlin 1926: 205, Stettin 1926: 84, Frankfurt a. O. in den letzten Jahren durchschnittlich 93,3 Liter).