Teil eines Werkes 
1983 = [Neue Nr. 3653] (1929) Frankfurt a.d. Oder / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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IL Die geologischen Verhältnisse des Blattes

Bl. Frankfurt, zwischen 32° 10 und 32° 20 östlicher Länge und 52° 18 und 52° 24 nördlicher Breite gelegen, wird in seinem mittleren Teil von N nach S vom Odertal durchzogen und enthält in seinem östlichen und westlichen Teil Stücke der.dieses Tal begrenzenden Hochflächen. Das Odertal tritt zwischen Schwetig und der Buschmühle mit einer Breite von nur 1,5 km in unser Blatt ein und behält diese Breite bis zu ihrer Mitte, d.h. bis an die Stadt Frankfurt heran. Hier tritt durch ein bedeutendes Zurückweichen des östlichen Talgehänges und ein etwas geringeres Zurück­weichen des westlichen Gehänges eine Verbreiterung des Tales bis auf 6 km ein, die dieses von Frankfurt aus bis an den nördlichen Rand des Blattes und noch weiter bis zum Beginn des Oderbruches auf der Linie ReitweinGöritz beibehält. In. diesem verbreiterten Teil des Tales fließt die Oder selbst nahe dem westlichen Talrand. Der Talboden im S unseres Blattes liegt in etwa 25 m Meereshöhe und senkt sich bis zum Nordrande auf 1820 m.

An das Odertal grenzt nach W hin die Hochfläche des Lebuser Landes, die ihre bedeutendsten Erhebungen im südlichen Teil unseres Blattes mit 7090 m Meereshöhe besitzt. In der Nähe der Stadt Frankfurt senkt sich die Hochfläche bis auf etwa 60m und behält diese Höhe annähernd bis zum Nordrand bei, der im allgemeinen zwischen 50 und 60 m hoch ist. Sehr viel Zeringer sind die Höhendifferenzen in der östlichen, zum Lande Sternberg gehörenden Hochfläche, die im allgemeinen 60 m Meereshöhe besitzt und sich nach N hin auf 4555 m abdacht.. Der höchste Punkt des Blattes liegt.an seinem westlichen Rand, etwas südlich von der Berliner Eisenbahn, in 100 m Meereshöhe, der tiefste im nördlichen Teil des Oder­tales in etwa 17/2 m Meereshöhe.

Beide Hochflächen brechen in ihrer gesamten Länge mit steilen, 20 bis 50m hohen Gehängen zum Odertal ab. Sie erfahren eine Gliederung durch eine Reihe von Tälern, die teils in der Diluvialzeit entstanden sind und mit ihren Böden hoch über dem heutigen Odertal liegen, teils erst in jugendlicher Zeit ausgefurcht sind durch Gewässer, die noch heute in ihnen fließen.

Die zum Land Sternberg gehörende Hochfläche ist ärmer an solchen Tälern als die Lebuser.. In ihr ist eigentlich;'nur das Tal des bei der Großen Mühle mündenden Hühnerfließes zu nennen, das auf dem Nachbar­blatt Drenzig in der dortigen Moränenlandschaft beginnt und auf unserem