Teil eines Werkes 
1983 = [Neue Nr. 3653] (1929) Frankfurt a.d. Oder / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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14 Blatt Frankfurt a. O.

und deren Bildung noch heute vor unseren Augen vor sich geht oder ohne Eingreifen des Menschen(Eindeichen der Oder) noch vor sich gehen könnte.

a) Glaziale Bildungen

Die glazialen Bildungen der Eiszeit werden auf unseren Kartenblättern in drei große Gruppen geteilt, nämlich in Bildungen der letzten Eiszeit, in solche älterer Eiszeiten und in die glazialen Zwischenschichten. Unter der ersten Gruppe fassen wir dabei den Geschiebemergel der jüngsten Eiszeit und die ihm auflagernden glazialen Bildungen, sowie die am Ende der letzten Eiszeit in den großen Haupttälern und in den Becken und Rinnen der Hochfläche zum Absatze gelangten sandigen und tonigen Bildungen zusammen. Unter Bildungen älterer Eiszeiten begreifen wir den Geschiebe­mergel der Saale- oder vorletzten Eiszeit, sowie alle diejenigen eiszeitlichen Ablagerungen, die unter ihm bis hinunter zur nächsten unter dem Diluvium lagernden Formation sich finden. Mit dem Namen.glaziale Zwischen­schichten endlich ‚fassen wir alle diejenigen eiszeitlichen Bildungen zu­sammen, die älter sind als die Grundmoräne der letzten und jünger als ‚diejenige der Saale- oder vorletzten Eiszeit, deren Zuweisung zur letzten oder der vorhergehenden Eiszeit aber nicht mit voller Sicherheit erfolgen kann.+

Die Ablagerungen der letzten Eiszeit besitzen die größte Verbreitung auf unserem Blatt, da sie sowohl den Boden der während der Eiszeit auf­geschütteten Terrassen als auch den größten Teil der beiden Hochflächen überkleiden, während die Zwischenschichten und die Bildungen älterer Eis­zeiten am Rand des östlichen Plateaus als ein ganz schmales Band, am Rand des westlichen Plateaus in einem etwas breiteren, in der Gegend von Frankfurt bis an den östlichen Kartenrand reichenden Streifen zu Tage treten.

a, Die vermutlichen Bildungen der Saale- oder vorletzten Eiszeit und die glazialen Zwischenschichten

Von ihnen beteiligen sich am Aufbau des Blattes die folgenden:

Geschiebemergel(dm), Kies(Grand)(dg), Sand(ds), Mergelsand(dms), Tonmergel(dh).

Die Lagerungsverhältnisse dieser verschiedenartigen Bildungen sind gerade auf Blatt Frankfurt von außerordentlich verwickelter Art und be­dürfen einer etwas eingehenderen Darstellung. In der nördlichen Hälfte des Lebuser Plateaus liegen noch die verhältnismäßig einfachsten Lagerungs- ­verhältnisse der Schichten des älteren Diluviums vor, die vollkommen denen des benachbarten Blattes Lebus gleichen. Wir haben es hier mit einer Schichtenfolge zu tun, in welcher der in normaler Weise ausgebildete ältere Geschiebemergel als Leitschicht dient. Er tritt vom nördlichen Rand des Blattes bis zur Lebuser Vorstadt als zusammenhängendes Band am Gehänge zu Tage, wird von tonigen und sandigen Bildungen unterlagert und von