Teil eines Werkes 
1983 = [Neue Nr. 3653] (1929) Frankfurt a.d. Oder / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 18

(Skelettreste von Quarz), Magnet- und Titaneisensand in dünnen Bänkchen u. a. m. An Einzelmineralien sind u. a. nachweisbar Turmalin, Zirkon, Rutil, Magneteisen, Granat und Titanit.

Die Sande stehen zum Teil infolge des Tongehaltes in senkrechten Wänden an.

Als erster Aufschluß sei die Sandgrube der Kalksandsteinfabrik von Voigt bei Tivoli genannt, östlich von Kliestow gelegen.

Ein zweites Vorkommen befindet sich gegen 100 m entfernt vom west­lichen Kartenrand, nordwestlich der Domäne Gr.-Nuhnen, ein drittes 350 m östlich davon.

Drei weitere gute Aufschlüsse liegen in dem tiefen Tal, in dem sich die Simonsmühle befindet, wenig Östlich der Bahnüberführung(Strecke FrankfurtKüstrin). Besonders der mittlere von ihnen zeigt ausgezeichnete Magneteisenstreifen in den Quarzsanden. In der nächsten, gegen 100 m weiter östlich gelegenen Grube beobachtet man gut Osteokollen-ähnliche Gebilde, die aus weißen kaolinhaltigen Quarzröhren bestehen, während das Innere mit Quarzsand ausgefüllt ist. Hier ruhen unter 3'/2 m Geschiebe­mergel(dm) und 1'/2 m diluvialem Sand gegen 10 m Quarzsand, die diskordant unter dem Diluvium liegen, mit einem Einfallen von etwa 15°. Die Quarz­sande selber zeigen oftmals Kreuzschichtung und sind gelegentlich etwas verockert.

Im Pliozän der Simonsmühle fanden sich früher zahlreiche Kristallrosetten von Gips, einem wasserhaltigen schwefelsauren Kalk(CaSO«4+2 H2 0).

Die Pliozänsande werden vielfach in großen Gruben gewonnen, da der Quarzsand als Mauersand Verwendung findet. Eine höchst merkwürdige Abart des Formsandes ist hinter dem Hause Bergstraße 39 ebenfalls nahe der Verwerfung aufgeschlossen. Hier lagern die auf Tafel II dargestellten, außerordentlich fein geschichteten vielfarbigen glimmerreichen Formsande auf gröberen weißen Quarzsanden des Pliozäns. Die Schichtung ist aber nicht die gewöhnliche durchgehende, sondern alle Schichten be­stehen aus flachen Linsen von einigen Metern Länge und nur wenigen Zentimetern Dicke, die sich seitlich ausspitzen. Zwischen einheitlich zu­. sammengesetzten Bänken finden sich andere, die eine Trümmerstruktur im kleinen besitzen und aus Bröckchen von Kohle und dunklem Formsand bestehen. Dazwischen finden sich Knollen von weichem kohlensaurem Kalk, die wahrscheinlich an die Stelle von ausgelaugtem Gips getreten sind. Nach oben hin werden die pliozänen Ablagerungen von diluvialen Sanden begrenzt, die zuweilen Windschliffgerölle enthalten.

2. Das Diluvium

Die Schichten der Quartärformation, die außer dem an der Oberfläche nur unbedeutend auftretenden Tertiär am Aufbau der Hochflächen unseres Blattes ganz ausschließlich beteiligt sind, gliedern wir in diluviale und alluviale, und verstehen unter den ersteren alle diejenigen Bildungen, welche direkt oder indirekt dem Inlandeise der Diluvialzeit ihre Entstehung ver­danken(glaziale Bildungen), oder zwischen zwei Eiszeiten entstanden sind (interglaziale Bildungen), unter den letzteren dagegen alle diejenigen, die nach dem vollständigen Verschwinden des letzten Inlandeises entstanden,