Teil eines Werkes 
1983 = [Neue Nr. 3653] (1929) Frankfurt a.d. Oder / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
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12 Blatt Frankfurt a. O.

tones auftreten, also älter sind als dieser, werden sie voraussichtlich Magdeburger Sande darstellen(tiefstes Mitteloligozän) oder aber Unter­oligozän.

b) Septarienton

Der Septarienton, eine alte Meeresablagerung aus der Zeit des Mittel­oligozäns, tritt gleichfalls nirgends an die Oberfläche, sondern ist nur durch ° den Bergbau, hier allerdings in reichlichem Maße, und durch Bohrungen nachgewiesen. Petrographisch besteht er aus einem kalkhaltigen, blaugrauen, meist recht fetten Ton(Tonmergel), der nur in den hangendsten Schichten . etwas entkalkt zu sein pflegt. Dem normalen Schichtenverband nach liegt er, weil ungleich älter, unter den Süßwasserbildungen des Miozäns, ist aber vielfach, wie im Bergbaulichen Teil näher ausgeführt ist, in überkippte Falten gelegt, so daß er heute an einzelnen Stellen auf dem Miozän ruht, wie aus Figur 3, 4, vor allem aber 8 der beigegebenen Karte hervorgeht. Stellenweise ist er reich an Fossilien; die einzelnen Formen sowie Vorkommen dieses Tones sind ebenfalls im Bergbaulichen Teil zusammengestellt. Sein Kalkgehalt macht 4*/2 bis 24°%o aus. Auffallend ist, daß diese Meeresab­lagerung, obwohl sie nicht allzuweit nach O verbreitet ist, in dieser Gegend keinerlei Anzeichen einer nahen Küste erkennen läßt.

Aus dem Septarienton von Kliestow, durch unterirdischen Abbau ge­wonnen, ließen sich über 50 Arten von Foraminiferen nachweisen, siehe die Arbeit von SCHACKO(32).

Auf den Klüften der Septarien zeigen. sich nicht selten Kalkspat­kristalle, zum Teil auch solche von Schwefelkies(FeS»); letzterer kleidet gelegentlich auch die Hohlräume von Foraminiferen aus.

Im Gegensatz zu diesen beiden Meeresablagerungen stellen die nun folgenden jüngeren Stufen des Tertiärs Süßwasserbildungen dar.

c) Miozän

Auch das Miozän ist, vielleicht von der unbedeutenden Ablagerung nördlich von Trettin abgesehen, ausschließlich unterirdisch nachgewiesen, und zwar vor allem durch den Bergbau. Hier spielen, wie im Bergbau­lichen Teil näher ausgeführt, die Miozän-Sedimente insofern eine große Rolle, als sie einen Altersunterschied der Braunkohle bedingen: die oberen 3 Flöze sind in einer Serie von Formsand eingebettet, die unteren 4 in einer solchen von Kohlensand.

d) Pliozän

Die nun folgende Serie von Süßwasserabsätzen, die nach neueren Forschungen von HUcKE(15, 15a) und ROEDEL(28, 31) dem Pliozän zuge­rechnet werden, ist in der Westhälfte des Blattes oberflächlich im Ciegen­satz zu den drei eben besprochenen Stufen des Tertiärs weit verbreitet. Die vorwiegend als Kaolinsande mit einzelnen zwischengeschalteten Glimmer­tonschichten ausgebildeten Ablagerungen enthalten oder können enthalten, abgesehen von Quarz und silberglänzenden Glimmerblättchen(Muskovit) vor allem Kaolin, silurische, stark abgerollte Fossilien, Schlackenmaterial