Teil eines Werkes 
1983 = [Neue Nr. 3653] (1929) Frankfurt a.d. Oder / geolog. und agronom. bearb. durch K. Keilhack ...
Entstehung
Seite
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36 Blatt Frankfurt a. O.

formation, die ein miozänes, genauer vielleicht untermiozänes Alter besitzt.

Die Formsande setzen sich aus kalk- und feldspatfireien Quarzsanden zusammen, die sich durch außerordentliche Feinheit des Kornes auszeichnen, so daß man die einzelnen Körnchen meist nur mit Hilfe einer Lupe zu erkennen vermag. Wesentlich nehmen an der Zusammensetzung Glimmer­blättchen von Muskovit teil. Die Farbe der wohlgeschichteten Formsande ist eine wechselnde; weißlich. oder gelblich, oft aber durch Auftreten von zahlreichen Braunkohlenpartikelchen grau bis braunschwarz. Bei zunehmen­der Korngröße gehen sie in Glimmersande über. Der Name Formsand rührt her von der Verwendung dieses Sandes bei der Formgießerei, wozu er sich wegen seiner Feinkörnigkeit und des Mangels an Ton in hohem Maße eignet.;

Im Gegensatz zu den Formsanden sind die Kohlensande der liegen­den Partie glimmerfrei Oder führen nur vereinzelte Glimmerblättchen. Sie bestehen vorwiegend aus wasserhellen, gelblichen oder grauen Quarzsanden von rundlichem, groben Korn, denen mehr oder weniger reichlich Kohlen­partikelchen beigemengt sind, und nach diesem Gehalt an Kohle richtet sich auch die Farbe der Sande: kohlenärmere sind heller gefärbt, kohlen­reichere besitzen eine-braune bis schwarze Färbung.

Die Kohlen beider Gruppen unterscheiden sich dadurch, daß die Flöze der hangenden Partie eine stückreiche, abbauwürdige Braunkohle führen, die reich ist an bituminösem Holz, während die lignitarmen Kohlen der liegenden Gruppe in der Regel milde und erdig sowie durch Kohlensand verunreinigt sind(Moorkohle).

Diese Gliederung der braunkohlenführenden Schichten hat indessen nur Geltung in der Gegend von Frankfurt sowie westlich bis Bukow. und Müncheberg und östlich bis Drossen; in anderen Gegenden verwischt sich der Unterschied der zur Trennung benutzten Sande mehr oder weniger, und es treten weitere, in unserer Gegend nicht beobachtete Glieder der Tertiärformation gebirgsbildend hinzu.

Die petrographische Verschiedenheit der hangenden und liegenden Abteilung fand wieder Bestätigung durch eine im Jahre 1902 ausgeführte Brunnenbohrung nordöstlich der Kasernen des 12. Grenadier- Regiments. Daselbst wurden folgende Schichten durchsunken:

Nummer der Proben Tiefe in m|

Diluvium

3,0 3 gelblich-weißer, glimmerführender Sand, kalk- und feldspatfrei

3,6- 3,8 schneeweiße Formsande

Hangende n 3,8 4,0 hellgraue, schwach glimmerführende feinkörnige Abteilung. Quarzsande

4,0 5,0: wie 5, lichter gefärbt 5,0 5,9 wie 4, zum Teil etwas gröber 5,9 95 hellgrauer Quarzsand, glimmerhaltig

Abtelin 9,514,5 grober Quarzsand, glimmerfrei.