III. Die bergbaulichen Verhältnisse des Blattes
Geschichtliches. Die ersten sicheren Nachrichten über den Braunkohlenbergbau in der Gegend von Frankfurt stammen aus dem Jahre 1756, in welchem sich nordwestlich Frankfurt beim Gut Petershagen Spuren von „Steinkohlen“ fanden. Bei Booßen wurden die Kohlen im Jahre 1804 entdeckt,„wo das Ausgehende eines Kohlenflözes an dem in einem tiefen Wasserriß von Frankfurt nach. Boossen gehenden Wege aufgefunden wurde, am Abhange des Gebirges, welches von SO nach NW streicht, etwa 300 Lachter!) von einem in dem Tale liegenden See herauf?).“
Nach mancherlei, oft fruchtlosen Schürfungen auf Kohle ruhten die Arbeiten 20 Jahre lang. Erst anfangs der 40er Jahre entfaltete sich eine intensivere Tätigkeit und schnell. folgte Mutung auf Mutung. Die einzelnen, später konsolidierten Felder unseres Blattes sind folgende(siehe Beiblatt):
Grubenfeld Tag der Verleihung
° Gruppe. Dezember 1842 Konkordia. März 1843
Arminius. Mai 1843
Goldfuchs. Mai 1843
Wilhelm. Mai 1843
Julius. Dezember 1853 Karls Hoffnung. Mai 1855
Leopold. Februar 1859|]
Zu der Grube Konsol. Vaterland vereinigt 22. Dezember 1858
Mit Konsol. Vaterland vereinigt
Fritz. Oktober 1861 30. Juli 1864
Muth. Februar 1864 Südlich schlossen sich an:
Auguste 3. März 1843\ Heinrich 9. Juni 1859 Große Vorsicht 23. November 1859|
Zu der Grube Konsol. Auguste vereinigt 23. Januar 1865.
Gänzlich isoliert war das unbedeutende Vorkommen von Braunkohle bei Trettin im NO des Blattes.
Gliederung. In der Gegend von Frankfurt ist eine ganze Anzahl von Braunkohlenflözen zur Ablagerung gelangt, die man ‚in eine hangende, jüngere und eine liegende, ältere Partie trennt.
Die Trennung beruht einmal auf der Qualität der Kohlen, vor allem aber auf der Verschiedenheit der die Kohle begleitenden Schichten. Letztere bestehen bei der hangenden Partie wesentlich aus Formsand(Formsandgruppe), bei der liegenden zumeist aus Kohlensand(Kohlensandgruppe). Beide Gruppen gehören zur sogenannten„Märkischen Braunkohlen
1 Lachter== 2,09 m. 2?) CRAMER, Beiträge zur Geschichte des Bergbaues in der Provinz Brandenburg, II. 1872, S. 4.