Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 20 [Neue Nr. 4353] (1927) Döbern / bearb. durch Br. Dammer ..
Entstehung
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14 Blatt Döbern

Die intensive Faltung und Stauchung der Tertiärschichten ist auf

den östlichen und mittleren Teil des Faltenbogens beschränkt und macht nach Westen zu entsprechend der größeren Entfernung vom Eisrande einer ruhigeren Lagerung Platz, was sich auch dadurch kenntlich macht, daß der westliche Teil der Endmoräne wesentlich ruhigere Oberflächenformen zeigt. Immerhin ist auch hier wie in den sich an.die Endmoräne anschließenden Gebieten eine schwache Faltung der Tertiärschichten vorhanden, die aber, soweit die bisherigen Auf­schlüsse erkennen lassen, je weiter von der Endmoräne desto mehr ­abnimmt und in ungestörte Lagerungsverhältnisse übergeht. So haben die zahlreichen Bohrungen für das Wasserwerk Döbern in der Gosdaer Heide ergeben, daß die Oberfläche des Tertiärs dort im allgemeinen. etwa-1530. m unter der Tagesoberfläche liegt. In anderen Gebieten außerhalb der Endmoräne kommen aber ebenfalls große Höhenunterschiede in der Oberflächenlage der Tertiärschichten vor. So tritt das Tertiär südwestlich von Jocksdorf bis nahe an die Oberfläche, während es westlich von Jocksdorf in einer Tiefe von 60 m noch nicht. erreicht worden ist. Noch weiter nördlich an der Holzwollefabrik von Simmersdorf(Bohrung 39 der Karte) liegt seine Oberkante dann wieder nur 4 m unter Tage, und an einer dritten Stelle bei Gahry ist es dann wieder durch drei Bohrungen ‚in 80, bzw. 84, bzw. 93 m Tiefe nicht angetroffen worden. Alle diese Auf­schlüsse lassen aber noch kein sicheres Urteil darüber zu, ob diese Unregelmäßigkeit in der Lagerung in allen Fällen lediglich auf Faltungsvorgänge zurückzuführen ist, sondern es ist auch die Mög­lichkeit zuzugeben, daß in den Fällen tieferer Lagerung des Tertiärs durch Schmelzwässer hervorgerufene Auswaschungen vorliegen, wie sie in anderen Teilen der Lausitz vielfach nachgewiesen worden sind. Nur bei Simmersdorf handelt es sich offenbar um eine steile Auf­richtung des Tertiärs, da das im allgemeinen 12-15 m mächtige Braunkohlenflöz hier in einer Tiefe von 59 m mit einer Mächtigkeit von 27 m durchbohrt worden ist. Aus den übrigen Gebieten liegt bisher noch kein Beobachtungsmaterial über die Lagerungsform des Tertiärs vor.

Die dem Eisrande entströmenden Schmelzwässer flossen in breiter Fläche nach Süden und Südwesten ab und schütteten breite, ziem­lich ebene Sandflächen, den sog. Sander auf. Die Hauptverbreitung dieser Sandflächen liegt auf dem Blatte Weißwasser und nur der nördlichste Teil greift bei Friedrichshain auf unser Blatt über. Auch in diesem Gebiet ist der tertiäre Untergrund noch stark gefaltet, wie die zahlreichen parallelen Rinnen, in denen teilweise Braunkohlen­tagebaue betrieben werden, zeigen. Oberflächlich sind die Sander­flächen ebenso wie die Endmoräne mit mehr oder weniger mächtigen, meist mittelkörnigen und kiesigen Sanden bedeckt, denen vielfach auch feinsandige Schichten zwischengelagert sind.

Die im Vorlande. des Muskauer Faltenbogens gelegene Hoch­fläche, die sich von Klein-Loitz nach Sergen erstreckt, besteht an der Oberfläche fast ausschließlich aus sandigen Bildungen, die in den