Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 60, Blatt 20 [Neue Nr. 4353] (1927) Döbern / bearb. durch Br. Dammer ..
Entstehung
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18 Blatt Döbern

nannte Rieselkohle und eine dünngeschichtete, an Blättern-und Samen reiche Blätterkohle. In den Flözen treten riesenhafte Stümpfe zweier Nadelhölzer auf, die den Gattungen Taxodium distichum und Sequoia sempervirens angehören. Diese schon seit langer Zeit bekannten auf­rechtstehenden Baumstümpfe dürfen als Beweis dafür gelten, daß die Kohle autochthon ist, d. h. von an Ort und Stelle gewachsenem und nicht zusammengeschwemmten Pflanzenmaterial gebildet wurde. Sie entstand aus einem ehemaligen Waldmoore, wie es heute die großen Taxodiummoore Nordamerikas darstellen.

In der Braunkohle treten an manchen Stellen Einlagerungen von Sand und Kiesen auf, die die Gewinnung der Kohle erschweren, und zwar handelt es sich sowohl um diluviale Sande und Kiese, die von oben her auf Spalten in die Kohle eingedrungen sind, als auch um tertiäre Sande und Kiese, die von unten her durch aufquellende Wasser in die Kohle hineingeführt worden sind 1).

2. Das Diluvium

An diluvialen Ablagerungen sind im Bereiche des Blattes Döbern bisher mit einiger Sicherheit nachgewiesen worden:

1. Bildungen einer älteren Eiszeit

2. Interglaziale Bildungen

3. Bildungen unentschiedenen Alters

4. Bildungen der letzten(Weichsel-) Eiszeit.

1. Bildungen einer älteren Eiszeit

Unsere Kenntnis von älteren diluvialen Schichten beschränkt sich lediglich auf eine Reihe von Bohrungen?) in der Umgegend von Jocksdorf. Ob solche in anderen Gebieten ebenfalls vorhanden sind, ist bisher noch nicht festgestellt worden; allerdings sind bei Gahry, ­wie bereits oben erwähnt wurde, drei Bohrungen niedergebracht worden, in denen bis zu 93 m mächtige Diluvialablagerungen nach­gewiesen worden sind, aber es muß immerhin fraglich bleiben, ob ein Teil von ihnen älteren Perioden des Diluviums angehört, oder ob es sich hier ausschließlich um jungdiluviale Schichten handelt, die in tief in das Tertiär hinabreichenden, von den Schmelzwässern der letzten Eisbedeckung ausgefurchten Rinnen zum Absatz gekommen sind, zumal es ausschließlich sandig-kiesige Bildungen sind, deren petrographische Ausbildung keinerlei Anhalt für eine Altersbestim­mung gibt. Und ebenso ist es unentschieden, ob die in den Bohrun­gen in der Gosdaer Heide bis zu einer Mächtigkeit von rund 30 m erbohrten Diluvialschichten sämtlich jungdiluvial sind, oder ob eim Teil von ihnen älter ist.

Ce Neue Beiträge zur Geologie der Lausitz. Jahrb, der Preuß. Geol. Landesanstalt 1920,

?) Schichtenverzeichnisse und Proben der Bohrungen von Joksdorf sind im Montanarchiv der Geol. Landesanstalt aufbewahrt.- ee 3